Der legendäre US-Investor Bill Gross will sich nach seinem plötzlichen Abgang beim Fondsanbieter Pimco nicht zur Ruhe setzen. «An diesem Punkt in meiner Karriere in Rente zu gehen, das passt einfach nicht zu mir», sagte der 70-Jährige in einem Interview mit dem Magazin «Barron's».
Geld anzulegen und für Kunden zu verwalten, liege ihm im Blut. Er freue sich sehr, jetzt beim Pimco-Rivalen Janus Capital einen kleinen Fonds zu übernehmen und zu seinen Wurzeln zurückzukehren. Er wolle sich mit anderen Vermögensverwaltern messen.
Bekannteste und einflussreichste Bond-Investor
Gross ist der derzeit bekannteste und einflussreichste Bond-Investor. Sein mehr als 200 Milliarden Dollar schwerer Pimco-Fonds Total Return galt lange als Orientierungshilfe für viele andere Anleger. Doch in den vergangenen Quartalen stimmte die Rendite nicht mehr und zahlreiche Kunden zogen ihr Geld ab.
Am 26. September trat er für viele völlig überraschend zurück. Der Aktienkurs des Münchner Mutter-Konzerns Allianz stürzte ab. Gross war über 40 Jahre lang der Garant für den Erfolg von Pimco gewesen. In den Tagen danach zogen Anleger bereits Milliarden bei dem Fondsanbieter ab.
«Immer der Typ, der sich um Investments kümmert»
«Ich war immer der Typ, der sich um Investments kümmert», sagte Gross. «Die anderen Dinge - Leute einstellen und bezahlen, planen und so weiter - wurden aber ein Problem für mich», sagte er.
Bei Janus wird sich Gross zunächst um einen lediglich 13 Millionen Dollar umfassenden Fonds kümmern. Es wird aber erwartet, dass ein Teil seiner alten Pimco-Kundschaft ihr Geld nun bei seinem neuen Arbeitgeber anlegt. Es werde bei Janus sicher leichter, seine Ideen umzusetzen als bei dem riesigen Pimco-Fonds, so Gross.
(sda/ccr)