Bei Hans-Peter Wild schrillten Ende Mai in Zug alle Alarmglocken: Auf ihrer Internetseite «Abgespeist.de» giftelte die Organisation Foodwatch gegen das beliebte Fruchtsaftgetränk Capri-Sonne. Gesteuert von der Wild Group Management aus der Zentralschweiz, werden jährlich gegen fünf Milliarden dieser Trinkbeutel in weltweit über 100 Ländern verkauft. «Wo viele Früchte drauf sind, müssen nicht unbedingt viele Früchte drin sein», prangern die Konsumentenschützer an; in jeder Tüte Capri-Sonne seien 6,5 Stück Würfelzucker enthalten. In der Capri-Sonne Orange überwiegt nach dieser Analyse Wasser mit einem Anteil von 58 Prozent.
Aromen und andere Zusatzstoffe für die Lebensmittelindustrie machen den grösseren Anteil am Geschäft der Wild-Werke aus. Auf über eine Milliarde Euro Umsatz wird die Familienfirma geschätzt, die weltweit 2500 Mitarbeiter beschäftigt. Patriarch Wild konterte Foodwatch: «Fakt ist, dass die klassische Capri-Sonne zehn Prozent Zucker enthält. Das ist die gleiche Menge Zucker, die auch in Säften vorliegt.» Für den promovierten Juristen und Betriebswirtschaftler ist eh gewichtiger, dass seine Capri-Sonne aus «natürlichen Zutaten» besteht und «keine Farbstoffe, keine Konservierungsmittel in die Tüte» kommen.