Nach einem schwierigen Auftakt verläuft der Winter für die Schweizer Seilbahnen weiterhin harzig. Von Anfang Wintersaison bis Ende Januar verzeichneten sie rund ein Viertel weniger Gäste als im Vorjahr. Die Umsätze gingen um 29 Prozent zurück, wie der Verband Seilbahnen Schweiz am Freitag mitteilte.
Die grössten Umsatzeinbussen mussten laut der Erhebung die Seilbahnen in der Zentralschweiz hinnehmen. Grund dafür war laut Seilbahnen Schweiz, dass die Anlagen dort länger schliessen mussten als andernorts. Die Umsatzeinbussen in dieser Region betrugen deshalb mehr als 40 Prozent.
Auch in der Ostschweiz waren markante Einbussen von knapp 40 Prozent die Folge von Betriebsschliessungen und eingeschränkter Kapazität. Am stärksten gelitten hätten aber grundsätzlich diejenigen Skigebiete, die auf internationale Gäste ausgerichtet sind. Dort seien die Umsätze teils um mehr als 50 Prozent zurückgegangen, hiess es.
Wenige Schweizer im Januar
Obwohl die meisten Skigebiete Anfang Januar mit begrenzter Kapazität wieder eröffnen durften, seien die Schweizer Gäste zurückhaltend gewesen beim Besuch von Skigebieten. Die Zahlen für den Januar fallen denn auch noch schlechter aus als die kumulierten Zahlen für die ganze Saison bis Ende Januar: 34 Prozent weniger Gäste und 38 Prozent tiefere Umsätze seien allein im Januar verzeichnet worden, hiess es.
Als Grund für die Zurückhaltung der Besucher gibt der Verband unter anderem das fehlende Verpflegungsangebot an. "In der besonders kalten Periode zu Jahresbeginn ist das Bedürfnis nach einer Aufwärmmöglichkeit und einer warmen Mahlzeit verständlicherweise besonders ausgeprägt", hiess es im Communiqué. Deshalb seien die Gäste auch weniger lang in den Skigebieten geblieben.
Im Januar besuchen in anderen Jahren zudem traditionell viele ausländische Gäste die Skigebiete. Sie fehlten den Skigebieten dieses Jahr.
Kleine Bergbahnen nahe Agglomeration gefragt
Die einzigen Skigebiete, die trotz der Pandemiekrise zulegen konnten, waren laut der Mitteilung kleinere Skigebiete in der Nähe grosser Agglomerationen. Einerseits profitierten sie von sehr guten Schneeverhältnissen, andererseits bevorzugten die Kunden Skigebiete mit kürzerer Anreisezeit.
Generell geht der Verband davon aus, dass die Verluste bei den Bergbahnen weiter wachsen und sie daher grosse wirtschaftliche Herausforderungen vor sich haben. Die wichtigen Sportferien im Februar/März seien entscheidend. Denn in dieser Periode würden die Bergbahnen 50 Prozent ihrer Einnahmen erwirtschaften.
(awp/mlo)