Michael Lauber liebt das Hinterzimmer. Dort trifft er sich am liebsten mit Parteien, die in einem Verfahren mit der Bundesanwaltschaft verwickelt sind. Diese Hinterzimmer-Gespräche, die Lauber beschönigend «informelle Treffen» nennt, sind ihm nun zum Verhängnis geworden.
Dreimal hat er sich mit Fifa-Präsident Gianni Infantino in Zürich und Bern Hotel-Hinterzimmern gesprochen und das mögliche Vorgehen im Fall der Fifa-Untersuchung besprochen. So genau weiss man es nicht, denn Lauber führte kein Protokoll und mag sich nicht mehr erinnern.
Wiederwahl in weite Ferne gerückt
Als ihm die Medien Unprofessionalität vorhielten, zeigte er sich empört und donnerte: «Jetzt erst recht!». Dabei hat sich die Schweizer Bundesanwaltschaft verrannt, wie das Bundesstrafgericht festhält. Es heisst zwei Beschwerde zum Teil gut. Diese Urteile, die Laubers Renitenz entlarven, sind zu viel des Schlechten.
Denn die Folgen dieser öffentlichen Belehrung von Lauber sind verheerend: Das Verfahren verzögert sich weiter, weil ein neuer Verfahrensleiter gesucht und eingearbeitet werden muss. Und Lauber hängt in den Seilen. Eine Wiederwahl, die er mit allen Mitteln angestrebt hat, ist in weiter Ferne gerückt. Herr Lauber, es reicht.