Muss ein Koch, der glänzen will, ein ausgeglichener und zufriedener Mensch sein? Und verhilft ihm zu dieser Seelenlage eine schöne Umgebung? Eduard Hitzberger würde diese Fragen bestimmt bejahen und wäre dann der lebende Beweis für ihre Richtigkeit: Denn der 45-jährige Klagenfurter steht für eine der besten Küchen der Schweiz. Eine Küche, geboren aus dem Geist der Bescheidenheit, die weiss, dass nichts mehr zu erfinden ist, dass mit besten Produkten immer nur noch zu interpretieren und zu spielen ist, sorgfältig, ideenreich und ohne Bluff. Geboten wird einem dieses kulinarische Glück auf 1650 Meter Höhe, an einem der entlegensten, aber auch schönsten Orte des Landes.
Der Name des Hauses – «Paradies» – ist Programm: Man fühlt sich in Ftan dem Himmel tatsächlich ein Stück näher. Rätoromanisch «Il Paradis» hiess der Flecken seiner Lieblichkeit und geheimnisvollen Anziehungskraft wegen schon immer. 1910 kam er in Besitz eines Kunstmalers, der sich darauf Atelier und Wohnhaus baute. Dessen Frau gliederte einen einfachen Bewirtungsbetrieb an. Allmählich wurde daraus ein Gasthaus, in den Sechzigerjahren ein Hotel. Roland Jöhri machte das «Paradies»-Restaurant in den Achtzigern überregional bekannt. 1992 folgten die Hitzbergers. 1995 übernahm die Hamburger Kaufmannsfamilie Rahe-Schmittner von den früheren Besitzern den ganzen Komplex. 1996 wurde renoviert. Heute beherbergt der kühle, aber nicht reizlose Betonflachbau ein Ferien- und Wohlseinunternehmen der Weltklasse. Der Rahmen ist klein, überschaubar, geradezu familiär: 25 Zimmer, Restaurants, Bibliothek, Kaminhalle, Bar und Sonnenterrasse. Überall gute, vor allem regionale Kunst und lauter herzliche, aufgestellte Leute, die einen verwöhnen – allen voran Waltraud Hitzberger, Eduards Frau.
Hitzberger selbst kümmert sich mit seiner vielköpfigen, hochmotivierten Brigade ausschliesslich um die drei Restaurants: In der «Stüva Paradis», einer authentischen Engadiner Arvenstube von 1859, werden eine rus- tikale Regionalküche und Evergreens wie Paella, Fisch- und Fleischfondue serviert. Im «Bellavista» lassen sich die Pensionsgäste ihr Viergangmenü schmecken oder picken sich Österreichisches wie Backhenderl, Wiener Schnitzel oder Schulterspitz aus der Karte.
Im «La Bellezza» schliesslich tanzt Hitzberger die Kür. Da haben wohl auch die anonymen Tester des «Michelin» gegessen, die ihm vor zwei Jahren den zweiten Stern verliehen haben. Sollte das im Dezember gewesen sein, so freuten sie sich vielleicht über die Feigenleber im Baumkuchenmantel, über das lauwarme Hummertörtchen mit Estragon und zweierlei Schwarzwurzeln oder die Tomaten-Muschel-Emulsion mit gedämpftem Hummer und Fenchelravioli, bevor sie sich übers lackierte Taubenbrüstchen oder die Ftaner Kalbsvariation beugten, zum Käse gelangten und dann nach dem Glühweinsüppchen mit Gewürzglace und dem Bratapfelsoufflé auf die Terrasse stiegen und sich dort bei knirschender Kälte im Betrachten des Sternenmeers verloren.
Hotel Haus Paradies
Waltraud und Eduard Hitzberger
7551 Ftan
Telefon 081/861 08 08
Fax 081/861 08 09
E-Mail: hotel.paradies@bluewin.ch
www.relaischateaux.ch/paradies
Grosses Menü 190 Franken
18 «Gault Millau»-Punkt
2 «Guide Michelin»-Sterne
Hotel in der Zwischensaison geschlossen
Restaurant La Bellezza zusätzlich auch montags und dienstags.
Der Name des Hauses – «Paradies» – ist Programm: Man fühlt sich in Ftan dem Himmel tatsächlich ein Stück näher. Rätoromanisch «Il Paradis» hiess der Flecken seiner Lieblichkeit und geheimnisvollen Anziehungskraft wegen schon immer. 1910 kam er in Besitz eines Kunstmalers, der sich darauf Atelier und Wohnhaus baute. Dessen Frau gliederte einen einfachen Bewirtungsbetrieb an. Allmählich wurde daraus ein Gasthaus, in den Sechzigerjahren ein Hotel. Roland Jöhri machte das «Paradies»-Restaurant in den Achtzigern überregional bekannt. 1992 folgten die Hitzbergers. 1995 übernahm die Hamburger Kaufmannsfamilie Rahe-Schmittner von den früheren Besitzern den ganzen Komplex. 1996 wurde renoviert. Heute beherbergt der kühle, aber nicht reizlose Betonflachbau ein Ferien- und Wohlseinunternehmen der Weltklasse. Der Rahmen ist klein, überschaubar, geradezu familiär: 25 Zimmer, Restaurants, Bibliothek, Kaminhalle, Bar und Sonnenterrasse. Überall gute, vor allem regionale Kunst und lauter herzliche, aufgestellte Leute, die einen verwöhnen – allen voran Waltraud Hitzberger, Eduards Frau.
Hitzberger selbst kümmert sich mit seiner vielköpfigen, hochmotivierten Brigade ausschliesslich um die drei Restaurants: In der «Stüva Paradis», einer authentischen Engadiner Arvenstube von 1859, werden eine rus- tikale Regionalküche und Evergreens wie Paella, Fisch- und Fleischfondue serviert. Im «Bellavista» lassen sich die Pensionsgäste ihr Viergangmenü schmecken oder picken sich Österreichisches wie Backhenderl, Wiener Schnitzel oder Schulterspitz aus der Karte.
Im «La Bellezza» schliesslich tanzt Hitzberger die Kür. Da haben wohl auch die anonymen Tester des «Michelin» gegessen, die ihm vor zwei Jahren den zweiten Stern verliehen haben. Sollte das im Dezember gewesen sein, so freuten sie sich vielleicht über die Feigenleber im Baumkuchenmantel, über das lauwarme Hummertörtchen mit Estragon und zweierlei Schwarzwurzeln oder die Tomaten-Muschel-Emulsion mit gedämpftem Hummer und Fenchelravioli, bevor sie sich übers lackierte Taubenbrüstchen oder die Ftaner Kalbsvariation beugten, zum Käse gelangten und dann nach dem Glühweinsüppchen mit Gewürzglace und dem Bratapfelsoufflé auf die Terrasse stiegen und sich dort bei knirschender Kälte im Betrachten des Sternenmeers verloren.
Hotel Haus Paradies
Waltraud und Eduard Hitzberger
7551 Ftan
Telefon 081/861 08 08
Fax 081/861 08 09
E-Mail: hotel.paradies@bluewin.ch
www.relaischateaux.ch/paradies
Grosses Menü 190 Franken
18 «Gault Millau»-Punkt
2 «Guide Michelin»-Sterne
Hotel in der Zwischensaison geschlossen
Restaurant La Bellezza zusätzlich auch montags und dienstags.
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