Man kann sich nur die Augen reiben: Vor drei Jahren ein kleiner Regionalflieger, betreibt Eurowings heute eine Flotte von 160 Mittel- und Langstreckenmaschinen und soll, sobald die Kartellbehörden die Übernahme von Teilen der Air Berlin genehmigen, auf 210 Flugzeuge wachsen. Die Zahl der Passagiere dürfte von 32 Millionen 2017 auf 45 Millionen 2018 steigen. Stolz nennt sich Lufthansa-Billigtochter Eurowings «die am schnellsten wachsendeAirline Europas».
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Doch «die» Eurowings gibt es gar nicht. Vielmehr unterstehen CEO Thorsten Dirks, der aus der Mobiltelefonie kam, gleich sechs Airlines, mit der Übernahme-Genehmigung kämen noch zwei weitere hinzu, die bisher bei Air Berlin waren: die einst von Niki Lauda gegründete Niki und die deutsche Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW) – diese beiden Firmenteile waren nicht von der Insolvenz betroffen.
Thorsten Dirks

Thorsten Dirks: Leitet seit Mai 2017 Eurowings.

Quelle: Michael Gottschalk/Getty Images

Eher eine Konsolidierungsplattform

Die sechs bestehenden Airlines sind: die deutsche Eurowings, die in Wien registrierte Eurowings Europe, die dank niedriger Gehälter sehr kostengünstig operieren soll, dann die Reste der Germanwings, deren Marke seit dem Flugzeugabsturz im März 2015 dem Ende geweiht war, dazu Brussels Airlines, die Langstrecken für Eurowings bedienen wird, und letztlich Sun-Express (Tochter von Lufthansa und Turkish Airlines) sowie TUIfly, die beide für Eurowings Urlaubsziele im Wet-Lease ansteuern, also Maschinen mit Crews an Eurowings vermieten.
 
Eurowings ist somit eher eine Konsolidierungsplattform, die eine Dachmarke für gemeinsames Marketing nutzt; Kabinenausstattung und Crew-Uniformen sollen aber vereinheitlicht werden. In der Schweiz ist Eurowings an den drei Grossflughäfen Zürich, Genf und Basel vertreten.
 
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