Der Gewinn fällt kleiner aus, da wird auch der Chef weniger üppig entlohnt: Die britische Grossbank HSBC hat 2014 wegen einer Reihe von Strafzahlungen, steigenden Kosten sowie einem mauen operativen Geschäft deutlich weniger verdient. Unter dem Strich sei der Gewinn um 15 Prozent auf 13,7 Milliarden Dollar (12,1 Milliarden Euro) gefallen, teilte die Bank am Montag in London mit. Die Erträge stagnierten bei rund 62 Milliarden Dollar. Experten hatten mit einem besseren Ergebnis gerechnet. Die Aktie rutschte nach Bekanntgabe der Zahlen ins Minus und verlor zuletzt mehr als drei Prozent.
Bankchef Stuart Gulliver ist über das Abschneiden seines Hauses im vergangenen Jahr enttäuscht. Auch sein eigenes Gehalt ist im Vergleich zum Vorjahr geringer ausgefallen. Er verdient 2014 laut Bloomberg rund 7,6 Millionen Pfund und damit gut 400'000 Pfund oder 5 Prozent weniger als im Vorjahr. Sein Gehalt ging damit schwächer zurück als der Gewinn.
Schweizer Bankkonto im Namen einer Firma in Panama
Die HSBC ist derzeit wegen der Praktiken ihrer Schweizer Filiale in den Schlagzeilen. Diese soll Kunden bis 2007 geholfen haben, Milliarden Dollar vor den Steuerbehörden zu verstecken.
Auch Gulliver besitzt seit 1998 ein Schweizer Bankkonto. Dies bestätigte eine Sprecherin der Bank, nachdem die britische Zeitung «The Guardian» am Sonntag davon berichtet hatte.
In der Mitteilung betonte das Geldhaus allerdings, dass mit dem Konto alles mit rechten Dingen zugehe. Gulliver habe es gebraucht, um darauf Gehaltszulagen zu deponieren, sagte die Sprecherin. Es sei aus Gründen der Vertraulichkeit im Namen einer Firma aus Panama eröffnet worden, als Gulliver in Hongkong lebte und arbeitete.
Konto bei Steuerbehörden deklariert
Das Konto sei bei den britischen Steuerbehörden deklariert worden, sagte die Sprecherin weiter. Gulliver habe von keinerlei Steuervorteilen profitiert. Wieviel Geld der Generaldirektor auf dem Konto hat, sagte die Sprecherin nicht. Laut «The Guardian» soll Gulliver im Jahr 2007 auf dem Schweizer Bankkonto 7,6 Millionen Dollar gehabt haben. Im Artikel wird allerdings nirgends suggeriert, dass Gulliver illegal gehandelt hat.
(sda/reuters/me/ccr)