autobilde.de

IAA 2011 in Frankfurt, das bedeutet: riesengrosse Hallen, bunt-glitzernde Messestände, wild herumfuchtelnde Fotografen zwischen langbeinigen Hostessen, gehetzte Journalisten und – natürlich – rund 100 brandneue Autos. Zwei Bayern hatten gleich zu Beginn des ersten Pressetages Ihren grossen Auftritt: das rein elektrische Zukunfts-Mobil BMW i3 und der BMW i8, ein todschicker Sportler mit Plug-in-Hybridantrieb. Der Kleinwagen i3 kommt mit einer Fahrgastzelle aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) und soll Ende 2013 in Serie starten. Der sportliche i8 ist ausgestattet mit Laser-Licht, das 50 Prozent weniger Energie verbrauchen soll als LED-Leuchten und folgt 2014.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Alle News und Highlights: Zum IAA-Spezial

BMW-Boss Norbert Reithofer und Technikvorstand Klaus Dräger sprechen von der "Revolution auf vier Rädern" – eine Premium-Revolution, die allerdings nicht ganz billig werden dürfte. Insider taxieren den i8 auf rund 200.000 Euro, womit er in der absoluten Luxusklasse fährt. Für den i3 warf Norbert Reithofer kurz vor der IAA immerhin weniger als 40.000 Euro in die Waagschale. Zwar immer noch kein Elektro-Schnäppchen, aber doch günstiger als der Opel Ampera (ab 43.000 Euro). Trotzdem: Der Ampera startet noch 2011 – und der i3 erst zwei Jahre später. Bis dahin sind schon jede Menge Elektronen durch Opels Ladekabel geflossen.

Was gibt's wo?

Von BMW geht's weiter zu Ford. Hier gibt's was fürs Auge: Die Studie Evos ist wohl eine der schönsten IAA-Studien 2011. Bei dem Konzept ist nahezu alles lecker – das flippige Design mit den schrägen Flügeltüren, der sparsame Hybridantrieb sowie das hartnäckige Gerücht, dass es sich hier um den neuen Capri handelt. Bitterer Beigeschmack: So, wie wir den Evos hier sehen, wird er leider nie gebaut werden. In trockenen Tüchern, weil schon im Serientrimm, ist dagegen der neue Honda Civic. Die bereits neunte Ausgabe des kompakten Dauerbrenners hat dank traumhafter Aerodynamik einen cw-Wert von 0,27 – damit rangiert der Anglo-Japaner in der Spitzengruppe seiner Klasse. Optisch ist der Civic wie gewohnt polarisierend – vor allem das neue Stummelheck ist gewöhnungsbedürftig. Entweder man liebt ihn oder man hasst ihn. Diskutieren Sie mit im Kommentar-Bereich unseres aktuellen IAA-Artikels zum Honda Civic!

Auf zu Audi, hier steppt der Messe-Bär so richtig: S6, S7, S8, Urban Concept, R8 GT Spyder, A5 DTM – und das war nur ein Teil der Messe-Kandidaten aus Ingolstadt. Mehr als zehn Weltpremieren hat Audi nach Frankfurt gerollt. Die grösste Menschentraube bildet sich um die Studie des neuen A2, der ab 2013 seinen oft verkannten Vorgänger (1999 bis 2005) beerben und die Lücke zwischen A1 und A3 schliessen soll. Beim Audi A2 concept ist übrigens so gut wie alles elektrisch. Das kleine Raumwunder kann nicht nur elektrisch fahren, sondern auch elektrisch bremsen und lenken. Das Prinzip "Drive-by-wire" wurde hier vollkommen ausgeschöpft.

Ein paar Schritte weiter sind wir schon in Wolfsburg, bei der Konzernmutter Volkswagen. Das Loch unter dem VW Polo stopft künftig der neue VW Up. Im immer beliebteren Kleinstwagensegment wird er bald gegen Smart, Toyota iQ, Ford Ka, Fiat 500 und Co antreten. Geplant sind Benziner, Diesel, eine Hybridversion und ein Elektro-Up (E-Up). "Nackt" (aber inklusive ESP) kostet der VW Up 9850 Euro und kann ab sofort bestellt werden. Ein sogenanntes "up!Date" der neuen Baureihe hat VW auch schon parat, denn auf der IAA versammeln sich sechs weitere Studien des VW-Zwergs: Buggy-Up, Up-Azzurra, CrossUp, GT-Up, Eco-Up und E-Up. Mal schauen, welcher Up es noch in die Serie schafft.

Ein komplett anderes Kaliber hat die VW-Tochter Porsche am Start: Den neuen 911er. Immer wenn eine neue Baureihe der Sportwagen-Ikone vorfährt, ist der Trubel riesengross. Optisch ist der 911 natürlich nahe am Vorgänger dran – aber das wollen die Fans auch so. Nur keine neuen Ausflüge ins Land der Spiegelei-Scheinwerfer! Etwas kürzere Überhänge, weniger Verbrauch, mehr Leistung und  obendrauf noch ein paar neue technische Kniffe – fertig ist der Elfer. Ab 88.039 Euro beginnt das neue 911-Vergnügen.

Wer nicht auf Sportwagen steht, der kann sich zum Preis eines Porsche 911 natürlich auch zehn Exemplare des neuen Panda kaufen. Der Kleinwagen ist der Star am Fiat-Stand. Erstmals mit einem Start-Stopp-System bestückt, wird der putzige Italo-Kasten zum Sparmeister. Der neue Fiat Panda schaut deutlich freundlicher und peppiger drein als sein Vorgänger – da stand wohl bei einigen Feinschliffen der Bruder Fiat 500 Pate.

Wow – so schön kann ein Kia sein: Mit dem Concept GT hat Ex-Audi-Designer Peter Schreyer erneut bewiesen, dass er einer der Stars seines Metiers ist. Seit Schreyer bei Kia den Pinsel schwingt, verbindet man die Marke nicht mehr mit oll und grau, sondern mit Lifestyle und Pepp. Die viertürige Sportlimousine GT ist rein optisch eine Mischung aus Lamborghini, Aston Martin und Lotus. Auf 4,69 Metern Länge finden jedoch vier Personen bequem Platz. Wenn so die Zukunft der Koreaner aussehen soll – Respekt! Mindestens genauso sexy wie der Kia ist die Mercedes-Studie F 125. Der spacige Wasserstoff-Sportler kommt ohne B-Säule aus, hat eine Reichweite von 1000 Kilometern und warnt seinen Fahrer bei Gefahren im Strassenverkehr. So fährt man – geht es nach Mercedes – im Jahr 2025.

Hochmoderne "Skyactiv"-Aggregate, schicker Look und knapp unter 25.000 Euro – so fährt man bei Mazda schon 2012. Der CX-5 macht ab Frühjahr Jagd auf die Platzhirsche im Segment der kompakten SUV, insbesondere den VW Tiguan hat der Japaner im Visier. Der Mazda CX-5 ist einer der heimlichen Helden der IAA – und ein Beweis dafür, dass Alltagsautos nach wie vor die wahren Stars auf Automessen sind. Kaum ein Modell wird mehr fotografiert als der CX-5. Wenn da nicht diese langbeinigen Hostessen wären ... doch dazu später mehr.

Zum Artikel und zur Bildergalerie (beide Links gehen zu autobild.de)

© autobild.de 2011