Von Basel einmal abgesehen, sind Schweizer Städte nicht von moderner Architektur geprägt. Doch Schweizer Architekten haben Städten auf der ganzen Welt ihren Stempel aufgedrückt. Ihre Bauten finden sich von La Plata bis Seoul und von Hongkong bis New York. Und doch gibt es auch hierzulande Belege für die hiesige Baukunst. Eine Auswahl.
Villa Le Lac – Le Corbusier
Das Unesco-Welterbe «Das architektonische Werk von Le Corbusier – ein herausragender Beitrag zur Bewegung der Moderne» umfasst Objekte auf drei Kontinenten. Neben Gebäuden in Tokio und Paris zählt auch das kleine Haus in der Gemeinde Corseaux VD dazu. Le Corbusier erbaute es in den 1920er-Jahren mit seinem Cousin Pierre Jeanneret.
Nestlé-Hauptsitz – Jean Tschumi
Der Y-förmige Hauptsitz des Nahrungsmittelkonzerns in Vevey VD, wenige Meter von der berühmten Villa Le Lac von Le Corbusier entfernt, sieht bis heute modern aus. Architekturprofessor Jean Tschumi fand mit dem 1960 vollendeten Bürogebäude grosse Beachtung.
Kirche Saint-Nicolas – Walter Maria Förderer
Sakrale Bauten sind seit je Experimentierfelder für architektonische Strömungen. Walter Maria Förderer baute Kirchen im Betonstil des Brutalismus, der von Le Corbusier begründet worden war. Ein Höhepunkt seines Schaffens steht in der Gemeinde Hérémence VS.
Bahnhof Stadelhofen – Santiago Calatrava
Für Santiago Calatrava war der Zürcher S-Bahnhof, den er mit Arnold und Vrendli Amsler sowie Werner Rüeger erneuerte, der Startschuss als Bahnhofsbauer. Spuren von Stadelhofen finden sich sogar in seiner Subway-Station Oculus am Ground Zero in New York.
Novartis Campus Forum 3 – Diener & Diener
Roger Diener von Diener & Diener hat in seiner Heimatstadt Basel viele Spuren hinterlassen. Bekannt ist auch seine Erweiterung der Schweizer Botschaft in Berlin. Das Forum 3 auf dem Gelände des Pharmakonzerns Novartis baute er mit dem Künstler Helmut Federle und dem Architekten Gerold Wiederin. Besonders die Farbglasscheiben sind ein Hingucker.
Monte-Rosa-Hütte – Andrea Deplazes
Vom silbernen «Bergkristall» führt der Normalweg auf die Dufourspitze, den höchsten Gipfel der Schweiz. Architekt Andrea Deplazes designte die «Berghütte der Zukunft» zum 150. Geburtstag der ETH Zürich als Experimentierfeld für nachhaltige Gebäudetechnik.
San Giovanni Battista – Mario Botta
Rund ein Dutzend Kirchen hat der Tessiner Mario Botta bereits gebaut. Dazu kommen Museen und Bürogebäude von San Francisco bis Seoul. Dennoch dürfte das Gotteshaus in Mogno TI mit den Streifen aus Marmor und Granit eines seiner berühmtesten Werke sein.
St. Jakob-Park – Herzog & de Meuron
Die Basler Jacques Herzog und Pierre de Meuron prägten Hamburg mit der Elbphilharmonie und schufen mit dem «Vogelnest» das Symbol der Olympischen Spiele in Peking. Sie bauten einen 250 Meter hohen Wolkenkratzer in Manhattan und das Kunstmuseum M+ in Hongkong. Auch ihrer Heimatstadt errichteten sie ein Stadion, das neue «Joggeli», Spielstätte des FCB.
Therme Vals – Peter Zumthor
Das Thermalbad in Vals GR zieht Architekturfans aus der ganzen Welt an. Sie wollen die Räume erleben, die Peter Zumthor erschuf. In der Therme stehen Material, Form und Funktion in Einklang wie kaum in einem anderen Gebäude der zeitgenössischen Architektur.