Die Bundesbehörden verzichten auf eine generelle Empfehlung einer zweiten Auffrischimpfung für alle bis im Herbst. Nur Personen über achtzig Jahre sollen sich bereits in diesem Sommer ein viertes Mal impfen lassen.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (Ekif) haben am Dienstag vor den Medien in Bern die aktualisierten Impfempfehlungen für den Sommer präsentiert. Auch die Grundzüge der vor allem von den Kantonen sehnlichst erwarteten Impfempfehlung für den Herbst wurden dabei kommuniziert.

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Demnach sollen sich Stand heute im Herbst sämtliche Personen über 16 Jahre ein viertes Mal impfen lassen. Die Impfempfehlung richte sich indes prioritär an besonders gefährdete Personen, wie es in der Mitteilung des BAG hiess. Als besonders gefährdet gelten Personen über 65 Jahre und solche mit erhöhtem individuellen Gesundheitsrisiko, etwa durch eine spezifische Vorerkrankung oder Schwangerschaft.

Auch im Herbst geringes Risiko für unter 65-Jährige

Für dreifach geimpfte Personen zwischen 16 und 64 Jahren ohne Risikofaktoren sei das Risiko für eine schwere Erkrankung in diesem Herbst gering, so das BAG weiter. Ihnen werde eine Auffrischimpfung im Herbst empfohlen, wenn sie das Risiko für eine Infektion aus privaten und/oder beruflichen Gründen vermindern möchten.

BAG und Ekif begründeten die Empfehlung mit den im Herbst voraussichtlich steigenden Covid-19-Fallzahlen. Bis im Herbst nehme zudem die generelle Immunisierung der Bevölkerung und damit auch der Schutz vor schweren Erkrankungen ab. Das Risiko für die Einzelnen und die Belastung des Gesundheitssystems würden somit wohl im Herbst/Winter am höchsten sein.

Bis zum Herbst empfehlen BAG und Ekif trotz der Ausbreitung der Omikronvariante BA.5 und den steigenden Neuinfektionen nur Personen über achtzig Jahre den zweiten Booster. Diese Personen hätten aufgrund ihres Alters das höchste Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken. Nach wie vor gültig ist die Empfehlung einer vierten Impfung für schwer immungeschwächte Personen.

 

Warten auf adaptierten Impfstoff

Wer bereits vollständig immunisiert sei, also entweder dreimal geimpft ist, oder zweimal geimpft plus genesen ist, habe nach aktuellem Wissensstand nach wie vor einen ausreichenden Schutz vor einer schweren Covid-19-Erkrankung, so das BAG.

Zudem könne es sich lohnen, auf die adaptierten Impfstoffe zu warten, die voraussichtlich im Herbst zur Verfügung stehen werden. Neben der epidemiologischen Entwicklung sei der erwartete adaptierte Impfstoff mit ein Grund, um mit der definitiven Impfempfehlung und dem Definieren eines genauen Zeitpunkts für die zweite Auffrischimpfung noch zuzuwarten.

Wer sich entgegen den offiziellen Impfempfehlungen bereits vor dem Herbst zum vierten Mal impfen lassen möchte, muss laut BAG die Kosten dafür übernehmen. Für Personen über achtzig Jahren ist der zweite Booster kostenlos.

(sda/mbü)