St. Tropez, St. Barts, Sardinien: Wer seine Luxus-Ferien an einem noch exotischeren Ort verbringen möchte, kann bald auf den Iran ausweichen. Hier baut die spanische Hotelkette Meliá ein erstes Nobelhotel am kaspischen Meer. Das Fünf-Sterne-«Gran Meliá Ghoo Hotel» soll bereits Anfang 2017 in Salman Shahr, einem beliebten Ferienort nördlich von Teheran, eröffnet werden.
Das Luxus-Hotel soll mit Pools, Spa, verschiedenen Bars und 319 Zimmern aufgestattet werden, wobei sich das grösste Zimmer, die Präsidenten-Suite, über eine Fläche von 500 Quadratmeter erstrecken soll.
Fester Glaube an das Potenzial
Das Ressort soll in einem 130-Meter hohen Turm des «Ghoo, Middle East Diamond»-Komplexes entstehen. Dieser beherbergt zusätzlich zwei Wohntürme, ein Sportzentrum, Parkhaus und eine Shopping-Mall, die bereits ihre Pforten geöffnet hat.
«Wir glauben fest an das Potential im Iran», sagte auch Gabriel Escarrer, CEO der Meliá-Gruppe. Ahad Azim Zadeh, Hauptinvestor und Entwickler des «Ghoo, Middle East Diamond»-Zentrums, sprach von einem «historischen Moment» für den Tourismus im Iran.
Emirate sorgen für Konkurrenz
Nach der zehnjährigen Isolation wegen der Atom-Sanktionen erwarten viele Beobachter ein Boom des Tourismus. Die Zahl der Hotels werde in den nächsten fünf Jahren von 768 auf 900 Hotels steigen, sagte das Marktforschungsunternehmen Euromonitor International gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Anzahl der Touristen könnte im selben Zeitraum um 25 Prozent auf 6,3 Millionen steigen.
Im Oktober, noch vor Ende der Atom-Sanktionen, hatten nahe Teherans Flughafen bereits ein Novotel und ein Ibis-Hotel des französischen Betreibers Accor eröffnet. Nun wagen sich die Luxus-Hotels auf den Markt. Konkurrenz erhält das «Gran Meliá Ghoo Hotel» aus den Emiraten: Die Hotelgruppe Rotana aus Abu Dhabi baut ebenfalls ein Luxus-Hotel im neuen Stadtteil von Salman Shahr.
Vereinfachte Anreise
Für Schweizer Touristen dürfte die Reise in den Iran bald einfach werden: Die Iran Air soll eine Flugverbindung zwischen Genf und der iranischen Hauptstadt Teheran aufnehmen. Das steht zumindest im Fahrplan für eine engere Zusammenarbeit, den Bundespräsident Johann Schneider-Ammann Ende Februar zusammen mit dem iranischen Präsidenten Hassan Ruhani vorgestellt hatte.