Es ist ein schönes Schauspiel, das diese Woche zwei Männer boten, die ein gemeinsames Schicksal haben: Beide leiteten bis vor nicht allzu langer Zeit das Private Banking einer Grossbank, beide gingen von Bord – und beide feilen jetzt forsch an ihrem Comeback.
Für den Ex-UBS-Granden Jürg Zeltner war da die Meldung ganz nach seinem Gusto: Die von ihm neu gesteuerte und bislang eher wenig bekannte Luxemburger Bankengruppe KBL gab die Übernahme der hierzulande zwar bekannteren, aber eher mässig beleumundeten Bank am Bellevue bekannt. Dass das Bellevue-Bänkli mit 1,7 Milliarden Franken so viel Assets betreut wie die UBS in einem Monat neu einsammelt, ging da eher unter. Zusätzlich zieht Zeltner noch in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank ein. Doch die 100 000 Euro Grundvergütung dort dürfen eher als Schmerzensgeld gelten.
Interessant ist auch der Fall von Iqbal Khan. Wenn selbst die seriösen Berichterstatter von «Bloomberg» melden, dass die Gespräche des Ex-CS-Manns mit der UBS voranschreiten, so stellt sich vor allem die Frage: Welche Position bekommt er? Dass er direkt Sergio Ermotti als CEO beerbt, darf als ausgeschlossen gelten. Die Übernahme des gesamten Wealth Managements ebenso – es ist schlicht zu gross, und zudem wird der US-Teil von Ermottis treuestem Knappen Tom Naratil geleitet. Den anderen Teil des Wealth Managements, derzeit gelenkt von Martin Blessing? Schon eher. Es ist auffällig, wie ruhig es um den Ex-Commerzbank-Chef geworden ist, der lange als Zögling von Bank-Präsident Weber galt. Sollte es so kommen, hätte Khan de facto Zeltners Job.
Doch hält Weber seine schützende Hand weiter über Blessing, gäbe es da noch eine Lösung, die Ermotti bestens kennt: Den Chefposten von EMEA – Europa, Mittlerer Osten und Afrika. Der Tessiner kam selbst so vor acht Jahren in die Bank. Derzeit hat noch Bankveteran Ulrich Körner den Pseudo-Posten inne, doch wo da die Synergien mit seinem Hauptjob als Asset-Management-Chef liegen sollen, bleibt eines der grossen Geheimnisse der Bank. Khan als soft opening auf Ermottis Spuren – why not?