Über Jahrhunderte von nichtmuslimischen Minderheiten und europäischen Händlern, Christen und Juden belebt, war der Stadtteil Beyoglu (früher bekannt als Pera) schon immer das kosmopolitische Herz von Istanbul. Drüben, jenseits des Goldenen Horns, in der Altstadt, im Reich der grossen Moscheen und des Sultan-Serails, wohnten die Muslime.
Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Nach einer Periode der Vernachlässigung in den achtziger Jahren strahlt das Beyoglu-Viertel nun in neuem Glanz. Zwar hat die Starbuckisierung auch an der autofreien Hauptpromenade Istiklal Caddesi Einzug gehalten, doch prallen in den Seitenstrassen nach wie vor Ost und West, Geschichte und Gegenwart aufeinander: Avantgarde-Boutiquen und smarte Lounges liegen unmittelbar neben schäbigen Kebab-Buden und Gewürzläden.
Mitten im Trendquartier liegt das Marmara Pera, von aussen ein banaler Hotelklotz. Aber innen dann, bei der Aussicht von den Zimmern in den oberen Etagen und vom Rooftop-Restaurant Mikla, bleibt der Mund offen stehen: Hier eröffnen sich phänomenale Bosporus-Panoramen, am Horizont der Sultanspalast und die Minarette von sieben Moscheen. Wer die ganz spezielle Designherberge sucht, findet in Beyoglu gleich zwei: das urban gestaltete 1901 Hotel mit eigenem Garten sowie das Ansen Suites mit zehn wohnlich-luftigen Zimmern, Kitchenette und kostenlosem Wireless-LAN-Internetzugang. Nachteil des «Ansen»: die düstere Strasse. Vorteil des «1901»: Im selben Gebäude befindet sich das Restaurant Cezayir, das in und mit dem Quartier lebt und immer voll ist, weil nicht nur das Ambiente stimmt, sondern auch die moderne türkische Cuisine.
Istanbul-Neulinge auf der Suche nach zeitgemässen Restaurants sind gut beraten, wenn sie sich an die hiesige Doors-Gruppe halten (www.istanbuldoors.com), die mehrere bemerkenswerte Lokale sowie das Ajia Hotel am Ufer der asiatischen Stadtseite betreibt. Das Wan-na im Herzen von Beyoglu ist einer ihrer Dauerbrenner; es setzt auf fernöstliche Spezialiäten in geschmackvoll schlichter Atmosphäre – ideal für einen stilvollen Lunch. Im rustikal-gemütlichen Restaurant Yakup 2 und im sympathisch unkomplizierten Otto speisen mittags Minirock neben Kopftuch und Jeans neben Krawatte. Prima zur Entspannung nach zu viel Business oder Shopping ist auch das 360 Restaurant Istanbul im Penthouse eines Art-déco-Gebäudes an der Istiklal Caddesi; an Wochenenden wird das Panoramalokal nach Mitternacht zum Club 360.
Zu den Nightlife-Adressen, die von Anfang an zur Renaissance des Viertels beitrugen, zählt der Bohème-Jazzclub Babylon. Für den ultimativen nächtlichen Glamour-Spot muss man jedoch ins Ortaköy-Quartier fahren, wo das Blackk in grossem Stil unterhält und die Dynamik des Jetztzeit-Istanbul bis zum Exzess zu erleben ist.
Hotels:
Marmara Pera, www.themarmarahotels.com/the-marmara-pera, DZ ab 160 Euro
1901 Hotel, www.hotel1901.com, DZ ab 220 Euro
Ansen Suites, www.ansensuites.com, DZ ab 180 Euro
Ajia Hotel, www.ajiahotel.com, DZ ab 200 Euro
Lunch:
Wan-na, www.istanbuldoors.com, Tel. +90 (0)212 243 1794
Otto, www.otto-restaurant.com, Tel. 0212 292 7015
Yakup 2, Asmali Mescit Caddesi 35, Tel. 0212 249 2925
Dinner:
Mikla, www.themarmarahotels.com/the-marmara-pera,
Tel. 0212 251 4646
Cezayir, www.cezayir-istanbul.com, Tel. 0212 245 9980
360 Restaurant Istanbul, www.360istanbul.com, Tel. 0212 251 1042
Nightlife:
Babylon, www.babylon-ist.com, Tel. 0212 292 7368
Blackk, www.blackk.net, Tel. 0212 236 7256