Italien untersagt grossen Kreuzfahrtschiffen die Einfahrt nach Venedig. Das Verbot soll zum Schutz der Lagunenstadt ab dem 1. August gelten, wie Kultusminister Dario Franceschini nach einer Kabinettssitzung am Dienstag mitteilte. Zuvor hatte die Unesco italienischen Regierungskreisen zufolge damit gedroht, das Weltkulturerbe Venedig wegen des fehlenden Einlaufverbots auf eine schwarze Liste zu setzen. Seit Jahren kämpfen Einheimische und Aktivisten gegen die grossen Kreuzfahrtschiffe. Die von ihnen verursachten Wellen verschmutzten die Umwelt und bedrohten nicht nur das Fundament der Stadt sondern auch das Ökosystem der Lagune.
Kreuzfahrtschiff in Venedig: Die Ungetüme bedrohen die Lagunenstadt.
Das Verbot gilt für Schiffe von über 25'000 Tonnen. Die grossen Kreuzfahrtschiffe wiegen meist das Vierfache, teilweise bis zu 200'000 Tonnen. Damit können nur noch kleine Passagierschiffe und Transportschiffe durch die Lagune fahren. Für Kreuzfahrtanbieter wie Carnival Cruises, zu dem auch Aida gehört, dürfte das Einlaufverbot ein herber Rückschlag sein. Venedig mit dem legendären Markusplatz ist ein beliebtes Reiseziel. Das neue Gesetz sieht dem Kultusministerium eine Entschädigung für betroffene Firmen und Arbeiter vor. Von Carnival war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
(reuters/gku)