Mitten in den Rettungsbemühungen für überschuldete Staaten in der Eurozone ist der Leiter der Europaabteilung des Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückgetreten. Der Portugiese Antonio Borges verlasse den IWF aus «persönlichen Gründen"» teilte die in Washington ansässige internationale Finanzinstitution mit.

IWF-Chefin Christine Lagarde habe als seinen Nachfolger Reza Moghadam nominiert, einen ranghohen IWF-Mitarbeiter britisch-iranischer Herkunft. Er tritt seinen neuen Posten bereits am Donnerstag an.

Borges leitete seit November 2010 die Europaabeilung des Währungsfonds. Der 63-jährige Portugiese lege seinen Posten nun mit sofortiger Wirkung nieder, hiess es. Borges hatte die Europaabteilung vor einem Jahr unter Lagardes Vorgänger Dominique Strauss-Kahn übernommen.

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Ehemaliger Direktor von Goldman Sachs International

Lagarde würdigte die Verdienste des einstigen Direktors von Goldman Sachs International insbesondere mit Blick auf die Eurokrise. Er habe seinen Posten während einer «extrem schwierigen Periode» für die Mitglieder der Eurozone innegehabt. Seine «reiche Erfahrung» im öffentlichen und privaten Sektor «zusammen mit seiner Fähigkeit, starke Beziehungen zu den Behörden der Mitgliedsstaaten aufzubauen, waren bei der Antwort auf die Krise von grossem Wert», wurde Lagarde in der IWF-Mitteilung weiter zitiert.

Der IWF spielt eine wichtige Rolle beim Kampf gegen die Schuldenkrise in der Eurozone. Der Währungsfonds beteiligt sich mit Krediten im Umfang von 250 Milliarden Euro am Euro-Rettungsschirm.

IWF-Experten überprüfen gemeinsam mit Vertretern der EU-Kommission und der Europäischen Zentralbank (EZB) die Spar- und Reformbemühungen der angeschlagenen Länder.

(rcv/laf/sda/awp)