Nach dem gigantischen Erfolg von «Skyfall» stehen die Bond-Macher unter grossem Druck. Rund um die «Spectre»-Weltpremiere in London ist der Hype um den neuen Bond-Film riesig - nicht zuletzt dank der royalen Unterstützung. Der Film wird 007-Fans nicht enttäuschen.

James Bond und das britische Königshaus, das ist ein erfolgreiches Gespann. Seit 1962 ist Agent 007 im Geheimdienst ihrer Majestät unterwegs, die Olympiafeier 2012 eröffneten Bond und die Queen mit einem gemeinsamen Video, und nun sorgen die Royals für die Extraportion Glamour bei der «Spectre»-Weltpremiere.

Prinz William, seine Kate und Prinz Harry wollten sich am Montagabend die Ehre geben, wenn der neue James-Bond-Thriller mit Daniel Craig erstmals zu sehen ist - nicht nur für die Promis, sondern in ganz Grossbritannien auch schon fürs Kinopublikum.

Ab 5. November in der Schweiz

In Deutschland laufen zwei Tage später Craig, sein Film-Feind Christoph Waltz und Naomie Harris alias Miss Moneypenny über den roten Teppich. Vor lauter Premierenstress könne sie gar nicht bei der Londoner Aftershow-Party feiern, sagte Harris am Montag.

In die Schweizer Kinos kommt «Spectre», der 24. Film der offiziellen Bond-Reihe, aber erst am 5. November. Immerhin lohnt sich das Warten: Regisseur Sam Mendes hat nach «Skyfall» erneut einen spektakulären, spannenden und humorvollen Actionthriller geschaffen.

Erfolgreiche Zutaten

Die Zutaten für einen guten Bond-Film sind bekannt. Ein Held, der im Kugelhagel, in einem einstürzenden Haus und unter Folter cool bleibt: Daniel Craig achtet stets darauf, dass die Manschetten unter dem geschlossenen Jackett ordentlich sitzen.

Schöne Frauen, die Bond verfallen: Witwe Lucia Sciarra (Monica Bellucci) und Psychologin Madeleine Swann (Léa Seydoux) haben jede auf ihre Art Stil und Courage. Einen Schurken mit Weltherrschaftsambitionen, der Bond glänzen lässt: Christoph Waltz spielt einen fast normal wirkenden und gerade deshalb richtig unheimlichen Franz Oberhauser mit Bravour.

Nebenrollen gewinnen an Tiefe

Auch einige Nebenrollen gewinnen in «Spectre» erneut an Tiefe. So hat etwa Miss Moneypenny, von der dümmlichen Vorzimmerdame der 1960er und 70er inzwischen zur Agentin im Innendienst avanciert, erstmals erkennbare Interessen ausserhalb des Geheimdienstes. «Man nennt es Leben», belehrt sie denn auch ihren Chef am Telefon.

Mit Judy Dench war Bonds Chef(in) M bereits vom Auftraggeber hinter dem Schreibtisch zu einem echten Gegenüber geworden, jetzt nimmt Nachfolger Ralph Fiennes sogar eine Waffe in die Hand. Selbst Ben Whishaw als Tüftler Q geht, wenn auch höchst widerwillig, vorübergehend in den Aussendienst.

Von aktueller Brisanz

Das Thema des neuen Bond könnte aktueller kaum sein: Mit C taucht ein mächtiger Bürokrat auf der MI6-Bildfläche auf, der nicht an Doppelnull-Agenten mit der Lizenz zum Töten glaubt, sondern an Kontrolle durch totale, international vernetzte Überwachung.

Das klingt verdächtig nach NSA und GCHQ, und genau das soll es auch. Whistleblower Edward Snowden wird an diesem Film seine Freude haben, denn «Spectre» bezieht klar politisch Stellung. Zudem ist C-Darsteller Andrew Scott, den manche als Moriarty aus der BBC-Serie «Sherlock» kennen dürften, eine herrlich boshafte Bereicherung für die Seite der Bösen.

Mit angeblich rund 300 Millionen Euro Produktionskosten soll es der teuerste Bond bislang sein. Daniel Craig hat vorab in der BBC vom Druck berichtet, unter dem das Team und die Produzenten nach dem riesigen Erfolg von «Skyfall» vor drei Jahren standen. «Wir mussten alles geben», sagte der Darsteller, der zugleich Co-Produzent ist. Es hat sich gelohnt.

(sda/jfr)

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