Für die Aktienmärkte im Land der aufgehenden Sonne fing das Jahr 2005 schwach an. Der Nikkei-Index fiel in den ersten Monaten des Jahres bis unter die Marke von 11 000 Punkten. Im Juni begann dann ein bisher ungebremster Aufwärtstrend. Der Leitindex Nikkei kletterte auf über 12 600 Zähler. Vor allem die grossen Exportkonzerne wie Toyota, Canon und Sony profitieren von der steigenden Nachfrage aus den USA und China. Und auch die anziehende Inlandsnachfrage verleiht der japanischen Konjunktur Auftrieb. In Japan steigen die Löhne, die Arbeitslosigkeit geht zurück, und der Abbau maroder Kredite stützt den Finanzsektor.
Auch die vorgezogenen Wahlen können den Wirtschaftsaufschwung in Nippon nicht bremsen. Premierminister Koizumi rief zu Neuwahlen auf, nachdem er mit seinen Vorschlägen zur Privatisierung der Post gescheitert war. Marktbeobachter erhoffen sich von einem Regierungswechsel, dass der Weg für weitere Reformen freigemacht wird.
Obwohl der Nikkei-Index seit Jahresbeginn auf Eurobasis schon über zehn Prozent zugelegt hat, gelten die Aktien dort noch als günstig bewertet. Japanische Aktien werden zwar seit langem schon angepriesen. Institutionelle Anleger wie Pensionskassen und Versicherungen haben diesen Markt aber noch nicht wieder entdeckt. Sollten diese Grossinvestoren ihre Positionen in Japan aufbauen, dürfte die höhere Nachfrage weitere Kursgewinne auslösen.
An der Börse in Tokio werden zahlreiche interessante Einzeltitel gehandelt. Wer sich das Stockpicking in Nippon nicht zutraut, dem steht eine grosse Auswahl an Anlagefonds zur Verfügung. Allein in der Schweiz sind über 100 japanische Aktienfonds zum Vertrieb zugelassenen. Wer sich für eine indexnahe Variante interessiert, der kann zwischen zwei Exchange Traded Funds (ETF) wählen. An der Schweizer Börse werden der Ishares MSCI Japan Fund und der DJ Japan Titans 100 der UBS gehandelt.