Der Abwärtstrend in der im Corona-Jahr stark gebeutelten Schweizer Neuwagenbranche hat an Schwung verloren. Der November war der zweitbeste Kalendermonat des laufenden Jahres.
Es sei ein kleiner Lichtblick in der Adventszeit, teilte der Verband der Importeure, Auto Schweiz, am Mittwoch mit. Konkret wurden im November in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein mit 22'846 Neuimmatrikulationen «nur» 5,7 Prozent oder 1'384 neue Personenwagen weniger zugelassen als im Vorjahresmonat. Lediglich im Juni 2020 seien mit 24'477 mehr neue Personenwagen innerhalb eines Kalendermonats auf die Strassen gekommen.
Auf Jahressicht bleibe bisher aber eine schwarze Bilanz haften: Mit nur 207'377 neue Personenwagen seien in den ersten elf Monaten des Corona-Jahres 2020 fast 70'000 weniger Neuwagen zugelassen worden. «2020 ist für die Schweizer Automobilbranche in Bezug auf die Marktentwicklung ein verlorenes Jahr», erklärte Auto-Schweiz-Mediensprecher Christoph Wolnik.
Der Verband hofft nun auf eine Erholung des Marktes im kommenden Jahr: «Die positiven Nachrichten über die beantragten Marktzulassungen für Impfstoffe gegen Covid-19 geben berechtigen Anlass zur Hoffnung, dass 2021 Vieles besser wird», hiess es dazu.
Grossbritannien hat ein Datum gesetzt: 2030 kommt das Verbrenner-Verbot. Auch hierzulande wird der Ruf nach einer Guillotine für Benzinautos laut.
Wieder ein Rekord bei Nicht-Benzinern
Eine positive Entwicklung des Jahres 2020 ist der stark wachsende Anteil alternativer Antriebe bei den Autos. Mit 35,5 Prozent verfügte im November mehr als jeder dritte neue Personenwagen über einen Hybrid-, Elektro-, Gas- oder Brennstoffzellenantrieb.
Seit Jahresbeginn liegt deren Marktanteil bei 26,1 Prozent. Davon entfallen rund 12 Prozent auf reine Elektroautos, also solche, die am Netz aufgeladen werden müssen.
Dass das Marktpotenzial der alternativen Antriebe damit noch nicht ausgereizt ist, zeigt auch eine Studie der Meinungsforscher von gfs.bern. Demnach können sich 62 Prozent der Schweizer Bevölkerung den Kauf eines Autos mit neuem Antrieb zumindest schon mal vorstellen. «Wir werden diesen Wert sicher nicht direkt nächstes Jahr erreichen, aber der Trend geht in diese Richtung», sagt Wolnik.
(sda/tdr)