Über Sinn oder vielmehr Unsinn von Offroadern wurden schon Tausende Pamphlete geschrieben. Offensichtlich mit mässigem Erfolg: Kein Segment boomt derzeit so wie dasjenige der Sport Utility Vehicles (SUV).

  • Motor: 6,4-Liter-V8-Motor
  • Leistung: 468 PS / 624 Nm
  • Höchstgeschwindigkeit: bis zu 257 km/h
  • Beschleunigung: von 0 auf 100 km/h in 5 Sekunden
  • Richtpreis: 99 800 Franken

Also könnte ich mir ohne schlechtes Gewissen einen Range Rover zulegen. Oder einen Jeep Grand Cherokee. Zwei Modelle, die in meiner persönlichen Autogeschichte gleich mehrfach auftauchen.

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Allerdings, um ganz ehrlich zu sein, sind es nicht nur die grossen SUV, die bei der Kundschaft punkten. Nein, es sind vor allem die kompakten Wägelchen, welche die Verkaufszahlen in die Höhe schiessen lassen – Autos wie der VW Tiguan, der Ford Kuga, der Audi Q3 oder der Range Rover Evoque. Auf Lifestyle getrimmte Allradler, mit denen man locker zur Skihütte kommt, aber auch im Zürcher Seefeld oder in der Berner Marktgasse nicht weiter auffällt.

Dass es aber auch anders geht, beweist Jeep mit dem neuen Topmodell des Grand Cherokee, dem SRT. SRT steht für «Street and Racing Technology». Und der neuste Wurf macht seinem Namen alle Ehre: Die 468 PS des 6,4-Liter-V8 verwandeln den 4,84 Meter langen Offroader in einen Rennwagen. Theoretisch dauert der Spurt auf Tempo 100 zwar fünf Sekunden. Gefühlt ist es nur ein Tritt in den Allerwertesten.

Über die Höchstgeschwindigkeit von 257 Kilometern pro Stunde mag ich mich nicht auslassen. Trotz straffem Fahrwerk, agilem Handling und hervorragenden Bremsen möchte ich den SRT auch auf abgesperrter Piste nicht mit diesem Tempo bewegen. Zu präsent sind die Erinnerungen an meinen ersten «Grand», den zu fahren sich Ende der achtziger Jahre auf unseren Strassen wie das Navigieren eines Schiffs anfühlte. Ein Wunder, dass ich den Jeep damals am Thunersee nicht an einer Boje befestigt habe, statt ihn zu parken.

Tempi passati, wie die Italiener sagen. Die Fiat Group hat ja bei den Amerikanern jetzt das Sagen. Der SRT fährt sich wohl deshalb nicht nur europäischer denn je – die Italiener haben auch dafür gesorgt, dass Interieur und Cockpit heutigen Ansprüchen genügen. Die Plastikwüsten sind verschwunden, das Material ist hochwertig und die Liste der Assistenzsysteme lang. Und alles ist im Preis inbegriffen.

Fazit: Auf den SRT hat niemand gewartet. Ebenso wenig wie auf den BMW X6 M, den Mercedes ML 63 AMG oder den Porsche Cayenne Turbo. Aber Spass machen die Dinger.