Beim Internetriesen Yahoo überschlagen sich die Ereignisse: Der Mitbegründer und frühere Chef von Yahoo, Jerry Yang, zieht sich komplett aus dem angeschlagenen Internetkonzern zurück. Wie das Unternehmen mitteilt, legt Yang nicht nur seinen Posten im Führungsgremium sondern auch alle anderen Ämter - darunter auch bei der Japan-Tochter und der chinesischen Beteiligung Alibaba - mit sofortiger Wirkung nieder.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Fusion mit Microsoft?

Weshalb Yang zurücktritt ist noch unklar. Es ist möglich, dass Yang die Neuausrichtung von Yahoo nicht mehr vertreten kann. Der Internetkonzern prüft einen Verkauf oder die Abtrennung von den wertvollen Tochtergesellschaft in Asien. Es ist nicht das erste Mal, dass über Verkäufe bei Yahoo spekuliert wird. Derzeit geistern Gerüchte über den Einstieg von Finanzinvestoren oder gar eine Zusammenarbeit mit dem Software-Giganten Microsoft herum. Zur Erinnerung: Weil Yahoo in der Krise steckt und an Google zunehmend Marktanteile verliert, musste sich Yahoo notgedrungen mit Microsoft verbünden. Dies nachdem Yang selbst einen Verkauf des gesamten Unternehmens für mehr als 40 Milliarden Dollar an den Software Primus Microsoft verhindert hatte.

Freundlicher Abschied

Damit aber nicht genug: Inzwischen könnten die beiden asiatischen Partner Alibaba und Softbank US-Medienberichten zufolge den kriselndne Internetkonzern vollständig übernehmen. Derweil wurde Yang von der Konzernspitze freundlich verabschiedet. Verwaltungsratschef Roy Bostock bezeichnet Yang als «Visionär und Pionier». Der von der Ebay-Bezahltochter PayPal herübergewechselte neue Konzernchef Scott Thompson sagte, die Werte Yangs lebten im Unternehmen weiter.
 Auch die Börse reagierte auf den Abgang von Yang positiv. So sprang die Aktie von Yahoo um drei Prozent nach oben.

Yang hatte Yahoo 1995 zusammen mit David Filo gegründet und war von 2007 bis 2009 auch Konzernchef, bevor er sich auf den Verwaltungsratsposten zurückzog. Er galt aber weiterhin als Strippenzieher im Hintergrund. Yang sagte, er habe die Jahre sehr genossen. «Dennoch ist die Zeit reif für mich, anderen Interessen ausserhalb von Yahoo nachzugehen.»





(muv/tno/sda/awp)