Die Schaffhauser Kantonalbank ist die beste des Landes, sie führt klar. Das hat eine von der «Bilan» in Auftrag gegebene Untersuchung ergeben. Mit dem exzellenten Notendurchschnitt von 5,50 liegt die Schaffhauser Kantonalbank vor jenen von Schwyz (5,17), Nidwalden und Zug (je 5,08).

Aus der Westschweiz hat es einzig die Neuenburger Vertreterin in die Nähe des Podestes gebracht. Freiburg rangiert zumindest im breiten Mittelfeld. Zürich muss sich mit Platz 20 begnügen. «Vor allem jene Kantonalbanken sind gesund, die in einem eng begrenzten Rayon arbeiten und diesen deshalb sehr gut kontrollieren können», sagt Max Boemle, der die Zahlen miteinander verglichen hat. Boemle, emeritierter Professor an den Universitäten Freiburg und Lausanne und langjähriger Beobachter der Banken, hat den Zustand der Kantonalbanken auf Grund ihrer Jahresabschlusszahlen 2001 analysiert.

«Beachtliche Heterogenität»
Zusammen mit seinem Mitarbeiter Martin Zöller stellt er bei der Gruppe der Schweizer Nationalbanken weiterhin eine «beachtliche Heterogenität» fest. Sieben der Staatsinstitute weisen, gemessen an der Bilanzsumme, nur eine Grösse auf, wie sie jede der beiden Stadtberner Regionalbanken (Gewerbekasse sowie Spar- und Leihkasse) vor ihrem Zusammenschluss unter dem Dach der Valiant Holding gehabt haben.

Grosse schrumpfen
Auffallend sind die Unterschiede in der Bilanzsummenentwicklung. Das kräftige Wachstum, beispielsweise bei der Aargauer Kantonalbank, ist durch das Aktivgeschäft geprägt und teilweise durch Akquisitionen (Zukauf der Bank Austria Schweiz Kreditanstalt) erklärbar.

Die Kantonalbanken des Tessins und Nidwaldens sind dank einer starken Zunahme von Kundengeldern gewachsen. Auffallend ist, dass die drei grössten Kantonalbanken schrumpfen: Die Zürcher um 2,07 Prozent, Waadt um 4,9 Prozent und Genf um 7,99 Prozent. Der Rückgang bei der Genfer Kantonalbank ist das Ergebnis einer zielbewussten Redimensionierung auf ein Optimum von 18 Milliarden Franken. Bedeutende Unterschiede bezüglich der Ertragskraft zeigen sich in der Bruttogewinnmarge und in der bereinigten operativen Marge. Kleinere Institute sind sehr ertragskräftig (Schwyz 60,62 Prozent Bruttomarge, Schaffhausen 58,87 Prozent und Zug 56,66 Prozent). Die Glarner KB bestätigt mit nur 41,10 Prozent Bruttomarge als Ausnahme diese Regel. Glarus befindet sich damit jedoch in guter Gesellschaft. Waadt (39,28 Prozent), Genf (26,33 Prozent) und Zürich (38,18 Prozent) glänzen auch nicht.

Überhaupt fällt die Riesin Zürcher Kantonalbank auf: Sie hat mit 67,97 Prozent ein hohes Kosten-Einkommens-Verhältnis und liegt beim bereinigten Zwischenergebnis je Mitarbeiter mit 80 000 Franken weit hinter Schaffhausen (219 000 Franken), Zug (199 000 Franken) und Nidwalden (179 000 Franken) zurück.
Kleine vorne

Kantonalbank-Rating von BILAN
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