Die Konzession für den Betrieb eines Spielcasinos galt stets als eine Art Lizenz zum Gelddrucken. Der prominente Hotelier Karl-Heinz Kipp (86) hält seit seiner Emigration aus Deutschland in die Schweiz Beteiligungen an drei Spielbanken. Über seine Firma KHK Beteiligungs GmbH & Co. kontrolliert er 44 Prozent der Spielbanken in Mainz, Trier und Bad Ems. Nach einer langen Glückssträhne harzen derzeit sowohl das klassische Spiel am Roulettetisch als auch die Spiele an den Geräten in den Automatensälen; das Jahresergebnis verschlechterte sich um 1,6 Millionen Euro und wird, leicht rot, mit 264 000 Euro Minus ausgewiesen.
Kipps Croupiers, deren Saläre normalerweise aus der Trinkgeldkasse, dem Tronc, gezahlt werden, klagen über «die zunehmende Zahl illegaler Anbieter von Online-Glücksspielen». Die Tronc-Einnahmen reichten nicht mehr, um die Gehälter zu zahlen. Die Steuervögte gewähren nun eine Stundung der Abgaben in Höhe von 30 Prozent. Um die Finanzkraft des Casino-Teilhabers Kipp muss sich aber niemand Sorgen machen. Der Besitzer der Fünfsternehotels Eden Roc in Ascona, Tschuggen in Arosa und Carlton in St. Moritz kassiert für seine früheren Massa-Warenhäuser Pachten im hohen zweistelligen Millionenbereich vom heutigen Betreiber Metro.
Vermögen: 4–5 Milliarden