Im Jahr 2000 nahm Finanzminister Kaspar Villiger einen verzweifelten Anlauf: Er wollte die Bundesverwaltung auslichten, ganze Ämter (Wohnungswesen) schliessen oder redimensionieren (zum Beispiel die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft).

Doch der oberste Personalchef ist mit seinem radikalen Plan, den Staat auf die Kernaufgaben zurückzufahren, hoffnungslos gescheitert, nicht zuletzt an seinen Regierungskollegen: «Der Bundesrat nimmt seine Führungsaufgabe nicht wahr. Jeder schaut für sein Gärtchen», kritisiert SVP-Finanzexperte Bruno Zuppiger.

Resultat: Der Personalaufwand wächst ungebremst: 2000 um 5,7 Prozent, letztes Jahr sogar um 11,6 Prozent, für 2003 ist ein Wachstum von 4,1 Prozent vorgesehen.

Wie kaum ein anderer Arbeitgeber in der Schweiz schafft der Bund neue Stellen – Jahr für Jahr rund vier Prozent. Derzeit sind es 32 500 Beschäftigte. Immer neue Aufgaben werden ihm aufgebürdet, zudem erfreut sich die Teilzeitarbeit grosser Popularität. Entsprechend steigt die Nachfrage nach Büroräumen.

In den Berner Vororten Ittigen und Zollikofen sollen neue Grossgebäude hochgezogen werden. In Zollikofen wird die Bundeskriminalpolizei ihr neues FBI-Zentrum (mit Schiessstand und Fichen-Computer) beziehen. Das Gebäude für 1200 Mitarbeiter kostet über hundert Millionen Franken. Der Aufbau dieses gigantischen Polizeiapparats geht ins ganz grosse Tuch – per 2006 werden laut neuem Finanzplan 325 Millionen Franken benötigt, mehr als doppelt so viel wie im Jahr 2000. Zusätzlicher Personalbedarf bis 2006: knapp 500 Leute. Auch für die neuen Bundesgerichte in St. Gallen und Bellinzona sind über 300 neue Stellen eingeplant.

Zum Glück schrumpft sich die Armee gesund: Von 2004 bis 2008 sollen rund 2000 Stellen abgebaut werden.
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