Die Warnungen waren eindeutig: Golf und die Ferienansprüche nicht golfspielender Urlauber, so der Ratschlag vieler Kollegen, würden sich kaum vertragen. Sie verhielten sich wegen der unterschiedlichen Bedürfnisse wie Katz und Maus. Vor allem in einem Klub, der voll ausgelastet gleichzeitig 800 Gästen die schönste Zeit des Jahres zu versüssen versucht. Golfer seien schliesslich bedacht auf Exklusivität, auf eine spannende Kombination von Sport, Gastronomie/Hotellerie auf Fünfsterneniveau und Entspannung in überschaubarem, familiärem Rahmen. Aber Klubferien? Gar mit einem All-inklusive-Angebot? «Nein danke» wurde zum gutgemeinten Standard-Ratschlag.
Doch die Kritiker müssen ihre Hefte revidieren. Golf kann sehr wohl zu einem Erlebnis in Verbindung mit einem grosszügigen Klub-Resort werden. Vor allem dann, wenn – wie beim deutschen Klubferienanbieter Robinson, dem Tochterunternehmen der World of TUI – das Management versteht, was Golferinnen und Golfer in ihren Ferien wünschen und wo deren Prioritäten liegen. Und vor allem dann, wenn – wie im Robinson Nobilis Klub in Belek in der Südtürkei – die Rahmenbedingungen ideal abgestimmt sind auf die Interessen aller Gäste. Für den Golfer heisst dies vor allem: Der von Dave Thomas, dem mehrmaligen Ryder-Cup-Spieler, designte und im Oktober 1998 eröffnete 18-Loch-Platz Nobilis (Par 72, 6312 Meter lang) weiss Spielerinnen und Spieler aller Handicap-Klassen zu begeistern. Denn die Anlage auf 45 Hektaren Fläche mit mehr als 10 000 Pinien ist kein bälleschluckendes Monster, sondern ein Kurs, der allen Spielstärken entgegenkommt und den Single-Handicaper ebenso herausfordert wie den Golfanfänger mit etwas mehr als Platzreifeerfahrung. Genauso wie dieser Park-Land-Kurs sollen touristische Plätze gebaut sein. Dazu braucht es, wie im Golfparadies Belek mit seinen nunmehr 14 Plätzen ebenfalls erlebbar, nicht Namen berühmter Golfgrössen wie Colin Montgomerie oder Nick Faldo als Platzarchitekten. Solche Referenzobjekte sind vielfach zu konkret auf das Können ihrer Designer und auf Berufsspielerniveau ausgerichtet. Sie lassen oft vergessen, dass man als Golfer in den Ferien vor allem eines haben möchte: Vergnügen und abermals Vergnügen.
Dennoch: Unterschätzen soll man die 18 Nobilis-Spielbahnen nicht. Eben erst wurde der Platz aufgefrischt und aktualisiert. 65 Bunker (40 auf den Fairways, 25 als Verteidigung der Greens) und vier Teiche lassen erahnen, dass der Sandstrand und das Mittelmeer nicht gar so weit entfernt liegen. Auch wenn der Sand der neuen Bunker aus Schottland stammt. Und nicht vergessen gehen darf, dass zwischen Mai und September 5-Stunden-Runden über die Mittagszeit der Hitze von rasch über 30 Grad wegen zur Tortur werden, selbst dann, wenn man sich einen Elektrotrolley mietet. Zwar ist der Platz auch in der Hochsaison, anders als Golfcourses in Südspanien, dank genügend Wasser aus dem Taurus-Gebirge immer grün. Ideal ist es aber, sich eine Startzeit früh am Morgen oder gegen Abend geben zu lassen. Knapp werden diese allerdings zwischen Februar und Mai, wenn sich mitteleuropäische Golfer als Saisonvorbereitung in der Südtürkei einen Trainingsvorsprung holen wollen. Dann werden über 200 Runden pro Tag gebucht.
Weil der Golfplatz zum gleichnamigen Resort gehört und in dieses in 3-Minuten-Spaziergangdistanz integriert ist, geniessen die Klubgäste reservierte Startzeiten. Der zu 90 Prozent von deutschsprachigen Gästen besuchte Nobilis-Club bietet mit seinen 400 Zimmern und Villen typische Klubatmosphäre, viel Animation zu Land und zu Wasser und eine hervorragende (Buffet-)Küche. Für Golfferien an der türkischen Riviera ist Nobilis die ideale, preislich aber im oberen Segment angesiedelte Alternative zum breiten Konkurrenzangebot anderer Golfhotels.