Konkurrenz, die ernst zu nehmen ist

Einen Vergleich mit der etablierten Konkurrenz jedenfalls entscheidet der Ghibli schon mal von vornherein: Den mit dem Massband. Die Modelle der BMW-5er-Reihe und des Audi A 6 überragt der Italiener um jeweils 6, die Mercedes E-Klasse sogar um 9 Zentimeter. Seine coupéhafte Form könnte ihn auch als Wettbewerber von A7 oder Mercedes CLS identifizieren. Aber reicht das aus, um sich im umkämpften Markt der Business-Limousinen zu behaupten? Der ist schliesslich fest in der Hand der deutschen Premiummarken.

Zwar ist der jüngste Spross der Maserati-Familie fast 30 Zentimeter kürzer als der grosse Bruder Quattroporte, aber kleinwüchsig wirkt er deshalb noch lange nicht. Das knapp über dem Asphalt aufgerissene Haifischmaul des Kühlergrills und die seitlich in die Kotflügel hineingezogenen Scheinwerfergläser lassen das Gesicht angriffslustig erscheinen. Das Dieselaggregat ist ein alter Bekannter aus der Produktion von VM Motori im italienischen Ferrara. Im Fiat-Chrysler-Konzern findet dieser V6-Dieselmotor weite Verbreitung, so zum Beispiel im Jeep Grand Cherokee, wo er allerdings 25 Pferdestärken weniger an die Kurbelwelle wuchtet als im 202 kW/275 PS leistenden Maserati.

Auch ein bisschen mehr Durchzugskraft bekommt der Ghibli unter dem Dreizack-Logo geliefert, nämlich 600 Newtonmeter, die ab 2000 Umdrehungen zur Verfügung stehen. Ein solcher Bumms schiebt selbst schwerere Fuhrwerke trefflich an und macht den jüngsten Maserati zu einem ernsthaften Mitbewerber im Rennen der sportlichen Limousinen.