Kowalskys Crash Test: Galaxy Gear

Man muss also wirklich ein Freak sein, um sich so etwas wie die Galaxy Gear ans Handgelenk zu binden. In der Tat bin ich noch nie so häufig auf ein Testgerät angesprochen worden. Es mag am poppigen Orange liegen (es gibt die Gear auch in fünf dezenteren Farben) oder an der markanten Form: Für grazile Frauenhandgelenke ist das Gerät zu klobig. Und es ist unbequem: Das Plastikarmband ist hart, die Schnalle so dick, dass sie beim Tippen unangenehm aufliegt.

Um die Galaxy Gear sinnvoll zu nutzen, muss sie via Bluetooth mit einem Samsung-Smartphone verbunden werden (derzeit geht es nur mit dem Note 3). Dann kann man eingehende Nachrichten diskret auf der Uhr anschauen, ohne das Handy zücken zu müssen. Leider nur jeweils den Anfang; Gmail-Nachrichten gehen gar nicht. Cool ist die im Armband eingelassene Kamera. Theoretisch. Praktisch ist die Auslöseverzögerung zu lang, die Qualität mies, und Video- wie Tonaufnahmen sind auf 15 Sekunden beschränkt. Die Bedienung über den Touchscreen ist logisch; er hat für seine 1,6 Zoll eine ordentliche Auflösung und klare Farben. Abends muss die Uhr in eine (unpraktische) Dockingstation. Für die Gear gibt es derzeit 75 eigene Apps wie Runtastic, eBay, Vivino oder ein sehr limitiertes Evernote – bis Jahresende sollen noch einmal so viele folgen. Und, ja, Sie können mit der Uhr auch telefonieren. Aber es braucht dazu eine ruhige Umgebung und sieht bescheuert aus.

Fazit: Ach, Samsung! So etabliert man keine neue Gerätekategorie. Die Galaxy Gear kann zu wenig und ist bestenfalls ein (teurer) Vorgeschmack auf das, was uns am Handgelenk erwarten könnte.