Wer dieses Jahr die Berliner Funkausstellung IFA besuchte, wurde vom Thema 3-D-Fernsehen regelrecht erschlagen. Auch im Elektronikmarkt springt einem aus jedem Bildschirm etwas entgegen.
Ich glaube nicht an 3-D in den eigenen vier Wänden. Zumindest nicht in ihrer derzeitigen Form. Ich glaube nicht, dass man vor dem relativ kleinen TV-Gerät eine unbequeme Plastikbrille aufsetzt – erst recht nicht, wenn man bereits eine normale Brille trägt – für ein paar Effekte, die mit dem grossen Kinoerlebnis nicht mithalten können.
Umso interessanter finde ich eine andere neue Technologie, die im Schatten der 3-D-Welle eher unbeachtet auf uns zukommt: OLED-Displays. Erste Prototypen gab es schon vor zwei Jahren. Nun versucht der koreanische Anbieter LG den Markt zu erobern. Das dürfte eher schwierig werden. Der LG-Bildschirm ist 15 Zoll klein und kostet 1750 Franken. Für das gleiche Geld bekommt man sonst 46 Zoll Bildschirmdiagonale. Der LG ist so winzig, dass es im dünnen Gehäuse keinen Platz gibt für Standardanschlüsse – Adapterkabel müssen her. Der Sound klingt, wie er aus zwei winzigen Lautsprecherchen klingen muss. Dafür sind Farben und Kontrast besser als alles, was man kennt – kein Vergleich mit einem normalen Fernseher. «Wahnsinn», ist die spontane Reaktion meiner Frau, und das will etwas heissen – Technik lässt sie sonst völlig kalt.
Bleibt die Preisfrage. Die ersten Flachbildschirme haben fünfstellige Summen gekostet, die ersten CD-Player vierstellige. Heute werden sie uns nachgeschmissen. Gleiches wird mit OLED-TV passieren. In fünf Jahren, davon bin ich überzeugt, wird nichts anderes mehr verkauft werden.
Fazit: Wenn Sie zu den Earliest Adaptors gehören, die nicht wissen, wohin mit dem Geld, dann schlagen Sie zu – Sie helfen damit, die Preise zu senken. Ich warte.
- Produkt: LG 15EL9500
- Infos: www.lg.com
- Preis: 1699 Franken
- Erhältlich: im Fachhandel, u.a. auf www.digitec.ch
- Bewertung: verzichtbar