Kowalskys Crash Test: Motorola Xoom

Denn mit dem Motorola Xoom kommt das erste Gerät auf den Markt, das auf Honeycomb («Bienenwabe») basiert – jener Version von Android, die speziell für Tablets entwickelt wurde. Motorola? Stimmt, die Handyfirma, die im letzten Jahrtausend mal eine grosse Nummer war und seither unter «ferner liefen» rangiert. Der erste Eindruck des Xoom ist positiv: stabil und sehr wertig verarbeitet, aber mit 738 Gramm auch etwas schwerer als das iPad. Dessen Schwächen greift es konsequent an und bietet zwei Kameras, einen Micro-USB-Slot zum Datentransfer und selbst einen TV-Anschluss. Was sofort auffällt: Das Xoom ist schnell. Extrem schnell. So schnell habe ich noch nie im Internet gesurft. Entsprechend flüssig geht die Bedienung, auch wenn die Oberfläche etwas digital-düster ist. Wer gerade im Kino «Tron: Legacy» gemocht hat, wird sich wohlfühlen. Der Bildschirm ist etwas grösser als beim Vorbild, spiegelt ebenso und zieht Fingerabdrücke noch magnetischer an als das iPad.

Wie bei brandneuen Systemen zu erwarten, leidet das Gerät noch an Kinderkrankheiten. Beim Xoom sind es ein bisschen viele: Honeycomb stürzt gelegentlich ab, die WLAN-Verbindung war bei meinem Testgerät nicht immer stabil, der Micro-SD-Kartenslot blieb tot, und ausgerechnet Flash funktioniert noch nicht – dabei könnte man gerade hier Apple eine lange Nase drehen. Auch der Mediaplayer unterstützt noch viel zu wenig Formate. Da muss Motorola unbedingt ein Update liefern. Und der Designer, der es geschafft hat, den Powerknopf auf der Rückseite zu verbergen, darf dieses Jahr bei mir die Ostereier verstecken.

Fazit: Motorola Xoom hat das Zeug zum Renner. Aber erst, wenn die zahlreichen Kinderkrankheiten ausgemerzt sind. Und nicht zu dem Preis. Ob es auch gegen das angekündigte iPad 2 besteht? Demnächst auf dieser Seite.