Kowalskys Crash Test: Reycom REC 100

Reycom hat es überlebt. Mit dem REC 100 nimmt man nun einen neuen Anlauf. Das Gerät basiert immer noch auf der Microsoft-Plattform und soll die heimische Settop-Box für Kabel-TV ersetzen. Vorausgesetzt, Sie wohnen in der richtigen Gemeinde: Im Cablecom-Netz kann man den REC 100 (noch) nicht einsetzen. Das Gerät überzeugt mit elegantem Design und einem wertigen Gehäuse – Heavy Metal statt Plastic Fantastic. Wer die nicht ganz triviale Erstinstallation geschafft hat, dem bietet der REC 100 einige Funktionen, die über normales Kabelfernsehen hinausgehen. Etwa das sogenannte Catch-up TV. Das hat nichts mit Tomatensauce zu tun, sondern bezeichnet den Zugriff auf die Sendungen der letzten 24 Stunden – bislang leider nur bei drei Sendern. Clever ist die Suchfunktion, die etwa alle Filme im Fernsehprogramm mit Johnny Depp anzeigt. Aufs Internet greift man via Apps zu. Das sind derzeit nur vier (Google Maps, Wetter, Simple Games und das unvermeidliche YouTube), weitere sollen folgen. Der Zugriff auf die Foto- und Musikbibliothek ist selbstverständlich. Auch ein DVD-Recorder fehlt nicht – DVD, das war im letzten Jahrzehnt der Standard, bevor Blu-ray kam, bevor wiederum Video on Demand kam. Letzteres ist für den REC 100 ein Fremdwort, da bieten viele Kabelanbieter mehr. Ein Ärgernis ist die Fernbedienung: Sie liegt unbequem in der Hand. Und dass sie bei meinem Testgerät nur auf kürzeste Distanz funktionierte, hat mich wahnsinnig gemacht. Immerhin kann man das Smartphone zur Steuerung verwenden.

Fazit: Durchaus leistungsfähig. Ob die Anschaffung lohnt, hängt davon ab, was Ihr Kabelanbieter standardmässig an Leistungen bietet. Beim Preis von 900 Franken mache ich da ein, zwei Fragezeichen.