Das kalifornische Unternehmen Sonos gilt seit Jahren als Markt- und Technologieführer für Multiroom-Systeme. In letzter Zeit erwächst ihm freilich zunehmend Konkurrenz sowohl durch die etablierten Hi-Fi-Marken als auch durch IT-Riesen wie Amazon und Google.

Da kamen die zwei Shitstorms, durch die Sonos kürzlich gehen musste, ungelegen: vor einem halben Jahr, weil sich die Musik auf dem iPhone nicht mehr direkt auf die Lautsprecher streamen lässt; im Dezember, weil ältere Geräte nicht mehr von Software-Updates profitieren. Beides ist zwar erklärlich, weil Sonos-Speaker nicht einfach Lautsprecher sind, sondern kleine Computer, die gut tönen, und weil alte Software nicht ewig unterstützt werden kann. Dennoch hat das nicht wenige auch eingefleischte Fans vergrault.

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Beide Welten lassen sich verbinden

Für mich war Sonos nie ein Thema, weil es ein geschlossenes System ist – zu sehr hänge ich an meinem 7.1-System der Konkurrenzmarke Denon. Aber mit dem kürzlich erschienenen Sonos Port lassen sich beide Welten verbinden: An ein bestehendes Soundsystem angehängt, kann man dessen kabelgebundene Boxen wie die drahtlosen Lautsprecher von Sonos ansprechen.

Je nach Qualität Ihrer Anlage kann das auch für das Sonos-System ein gewaltiges Sound-Update sein. Andersherum spielt der Port auch den Sound Ihres bestehenden Systems auf den Sonos-Geräten ab.

Auch Sprachsteuerung ist möglich

Der Port ist kompakt und passt in ein Hi-Fi-Rack. Tasten etwa für die Lautstärke fehlen ebenso wie eine Anleitung, bei beidem gilt Sonos-typisch: Alles per App. Über die Cinch-Boxen können Sie analoge Soundquellen und sogar einen Plattenspieler anschliessen. AirPlay 2 wird sowieso unterstützt, aber auch Sprachsteuerung von Google und Amazon Alexa: «Hey Google, spiel das neue Album von Eminem im Wohnzimmer!» ist ein deutlicher Komfortgewinn gegenüber der Suche per App.

Auch sehr cool: Mit einem Trigger-Kabel schaltet der Port die Stereoanlage automatisch ein, sobald Musik gespielt wird.

Ein leichter Hall entsteht

Am Port hat mich vor allem interessiert, wie er das Problem der Laufzeitenunterschiede zwischen kabellosen und -gebundenen Lautsprechern löst. Angeblich rechnet das Gerät die Differenzen heraus. Bei mir freilich versagte der Port in dieser Königsdisziplin: Das Ergebnis ist ein leichter Hall, wenn beide Boxentypen im gleichen Raum stehen. In der Praxis freilich wird das nur in grossen Sälen oder Lofts auftreten.

Fazit: Der Port verbindet zwei scheinbar inkompatible Welten und bringt Ihre alte Anlage ins 21. Jahrhundert. Ganz billig ist der Spass freilich nicht.

Marc Kowalsky ist ein Early Digital Immigrant: Seit über 30 Jahren fühlt er den neuesten IT-Produkten auf den Zahn.

Sonos Port

Sonos Port

Info: www.sonos.de

Preis: 499 Franken

Quelle: ZVG