Wie gross ist der Aufwand der Pandemia für die Versicherer? Der Krankenkassenverband Santésuisse hat sich erstmals an eine Schätzung gewagt. Wie der «SonntagsBlick» berichtet, sind es gemäss den Experten mindestens 550 Millionen Franken, die Corona die Krankenkassen – und damit die Schweizer Prämienzahler – unmittelbar kostet. Nicht mitgerechnet sind dabei Beträge, die Kantone und Bund zahlen.
Für die Berechnung haben die Santésuisse-Leute folgende Faktoren berücksichtigt: 130 Millionen Franken für die erste Welle. Dazu die Kosten von 180 Millionen für stationäre Behandlungen der rund 14'000 schwer erkrankten Patienten von Ende Juni bis heute. Drittens weitere ambulante Kosten in Höhe von 40 Millionen Franken, darunter Ausgaben für symptomlindernde Medikamente, ambulante Untersuchungen vor einer Hospitalisierung oder von Patienten, die für eine Nachkontrolle zum Arzt gehen. Viertens 200 Millionen Franken Impfkosten.
«Kosten sind verkraftbar»
«Es sind natürlich erhebliche Kosten, die anfallen», sagt Santésuisse-Chefökonom Christoph Kilchenmann gegenüber SonntagsBlick. Doch wegen Corona komme es «zu keinen Prämienerhöhungen». Deshalb seien Reserven zentral. «So sind diese Kosten für die Prämienzahlerinnen und Prämienzahler verkraftbar. Sie dürfen darauf zählen, dass nach überstandener Krise nicht noch zusätzliche Corona-Kosten anfallen.»
(ots/gku)