Feines Messingschild an der Tür, gediegenes Interieur. Der Zürcher Geschäftsmann Martin Schläpfer (54) liebte den seriösen Auftritt. Er residierte mit seinen Büros in einer historischen Villa im Zürcher Seefeld oder in einem repräsentativen Haus in der Seegemeinde Thalwil. Doch seit mehr als einem Jahr interessiert sich die Staatsanwaltschaft Zürich dafür, wie es hinter der Fassade aussieht. Sie ermittelt international über Schläpfers Finanzgeschäfte.

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Jetzt wurde er in Untersuchungshaft genommen, wie der zuständige Staatsanwalt Christian Lüscher der BILANZ bestätigt. Schläpfer bot mit der Firma Northamerican Sureties Ausfallbürgschaften an, mit deren Hilfe seine Kundschaft auf Investitionsdarlehen abgesichert wurde. Die Firma mit dem wohlklingenden Namen und der Muttergesellschaft in den USA hatte jedoch nie eine US-Lizenz für das regulierte Bürgschaftsgeschäft. Gegen seinen amerikanischen Geschäftsführer wurde bereits 2007 wegen Betruges ermittelt.

Schläpfer war vor neun Jahren mit vollmundigen Ankündigungen als Käufer von drei Banken aus dem Imperium des Finanzjongleurs Dieter Behring auf die grosse Bühne getreten. Wenige Tage später platzte der Deal. Behring wurde wegen Anlagebetruges angeklagt.