Sie wollen einen Bericht über Sam Keller schreiben?», lotet der Medienbeauftragte der Kunstmesse «Art» die Motivationslage des Anrufers aus. Und bemüht sich sogleich, den Elan des Journalisten zu kühlen: «Herr Keller steht nur für Interviews in Zusammenhang mit seiner Tätigkeit als Direktor der ‹Art Basel› zur Verfügung. An Homestorys hat er kein Interesse», schränkt sein Sprecher routiniert ein. Noch versucht sich Samuel Keller – von der Sonntagspresse zum «Robbie Williams der internationalen Kunstszene» hochstilisiert – dem zunehmenden Rummel um seine Person zu entziehen. Mit Erfolg: Wiewohl er in mancherlei Hinsicht den Status eines Popstars geniesst, ist vom vierzigjährigen «Glamour Boy» aus Basel nicht viel mehr bekannt, als dass er eine sorgsam kultivierte Glatze trägt, rund um den Erdball tausend Leute kennt und morgens bisweilen etwas länger im Bett bleibt. Erstaunlich wenig für einen Mann, der in einer der trendigsten Lifestyle-Branchen den Takt vorgibt und es kraft seiner Präsenz geschafft hat, die «Art Basel» aus ihrem protestantischen Korsett zu befreien und zu einem lustbetonten Event mit globaler Anziehungskraft zu machen.

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«Es gibt Leute, die stehen gerne morgens um sechs Uhr auf und gehen joggen», erklärt Sam Keller, nachdem er sich nach anfänglichem Zögern dazu durchgerungen hat, gesprächsweise ein paar Löcher in seiner Biografie zu stopfen. «Ich selbst ziehe es vor, am Abend in den Ausgang zu gehen. Viele meiner wichtigsten Kunden und Mitarbeiter habe ich an einer Vernissage oder Party kennen gelernt», sagt der begnadete Netzwerker, dessen Adresskartei neben Galeristen und Künstlern in aller Welt auch das Gros der internationalen Sammlerelite umfasst. Viele von ihnen hat sich Sam Keller zu Freunden gemacht, er kennt ihren Lifestyle, ihre Vorlieben, Spleens und familiären Verhältnisse. «Natürlich habe ich relativ oft mit exzentrischen oder komplizierten Menschen zu tun», sagt Keller. «Aber mir sind schwierige Menschen eigentlich lieber als langweilige.»

Vorurteilslos geht er auf andere zu, parliert, organisiert, trifft Verabredungen, «talkt small» und ist dennoch kein Schwätzer. Gerade in der hart umkämpften Kunstbranche, wo fast alles auf persönlichen Beziehungen beruht, ist es unverzichtbar, die richtigen Leute zu kennen und diese für sich einzunehmen. Dass Sam Keller dieses Metier aus dem Effeff beherrscht, zeigt sich etwa dann, wenn sich Galeristen und Sammler nach einem anstrengenden Messetag in der Basler Szenebeiz «Kunsthalle» zum gemeinsamen Nachtmahl versammeln. Mit dem Gestus des jovialen Beizers schreitet Keller dann jeweils von Tisch zu Tisch, begrüsst «seine» Klienten, verteilt hier ein Küsschen, platziert dort einen Scherz, klopft auf Schultern und teilt den Damen Komplimente aus. Bemerkenswert unangestrengt erfüllt «Mister Art» seine Repräsentationspflichten, bleibt inmitten von Hunderten von anspruchsvollen Gästen vollkommen locker und entspannt. Nichts an seinem Auftritt wirkt gekünstelt oder irgendwie aufgesetzt. «Bei allem, was er tut, bleibt Sam immer authentisch und zentriert», beschreibt ihn Andreas Spillmann, ehemals Kulturbeauftragter der Stadt Basel, der über Jahre hinweg eng mit Keller kooperiert hat, etwa bei der Organisation von Veranstaltungen und Events rund um die Kunstmesse.

Begeistert von Kellers integrierender Art zeigt sich der renommierte Kunsthändler und Sammler Jan Krugier, der mit 77 Jahren zu den Mitbegründern der Basler Kunstmesse zählt und den Werdegang des jugendlichen Direktors mit grosser Anteilnahme verfolgt: «Er ist diplomatisch wie ein Engländer und macht sich keine Feinde», schwärmt Krugier. «Ich beneide ihn um dieses Talent.» Egal ob er es mit einem Weltstar, dem Chef eines Milliardenkonzerns oder einem Velokurier zu tun hat: Allen begegnet Keller mit der gleichen Offenheit, nimmt Anliegen ernst und hört zu. «Er weiss intuitiv, wie er mit den unterschiedlichsten Personen umzugehen hat», erklärt der Galerist und langjährige «Art»-Teilnehmer Pierre Huber. «Jeder ist Sams Freund, und Sam ist jedermanns Freund. Das kann nicht jeder.»

Interessenkonflikte umschifft Keller mit traumwandlerischer Sicherheit, und er eckt seiner mitteilsamen Ader zum Trotz kaum je mit einer unbedachten oder verletzenden Äusserung an. Dahinter eine Strategie oder gar Opportunismus zu vermuten, wäre verfehlt. «Wenn man mit ihm zusammen ist, verlieren sich die Hierarchien», sagt der Gestalter Wendelin Hess, der die «Art Basel» seit Jahren bei der Produktion ihres Ausstellungskatalogs unterstützt. Selbst in Stresszeiten, rühmt Hess die Zusammenarbeit, herrsche in der Entourage des Messeleiters gute Stimmung. Trotz hundert Baustellen bleibe Sam Keller stets fokussiert, sodass ihm kein Detail entgehe. «Erstaunlich, wie einfach ihm die Dinge von der Hand gehen», wundert sich Hess.

Auch der vormalige «Art»-Direktor Lorenzo Rudolf sieht in seinem Nachfolger gewissermassen ein Naturtalent: «Wo immer er sich aufhält, ‹verkauft› Keller die ‹Art› – und als deren Personifizierung natürlich auch sich selbst – wirklich perfekt.» Und weil ein «Naturtalent» keine Rolle spielen muss, gelingt ihm dies mit einer derart natürlichen Herzlichkeit und Souplesse, dass ihn die meisten sofort mögen, gerne mit ihm zusammen sind und ihm Tür und Tor öffnen. Im internationalen Kunstzirkus sind solche Eigenschaften Gold wert. Unter Kellers Ägide, urteilt Lorenzo Rudolf, sei die «Art Basel» zum «absolut obligatorischen Get-together der globalen Kunst- und Lifestyle-Szene» herangewachsen. «Sam verkörpert diesen Crossover von Kunst und Lifestyle perfekt», konzediert sein Vorgänger neidlos.

Zur breiten Akzeptanz des Messeleiters trägt die Tatsache bei, dass sich Keller – zumal in der Öffentlichkeit – kein Werturteil über die Qualität einzelner Künstler anmasst. «Ich bin keiner, der den Daumen rauf oder runter streckt und damit über das Schicksal von Künstlern oder Galerien entscheidet», sagt der «Art»-Direktor und relativiert damit seine angebliche Macht. Nur die Crème de la Crème der internationalen Galerieszene bekommt von der Messeleitung bekanntlich die Chance, den bedeutendsten Marktplatz für moderne Kunst temporär mit den Werken der von ihnen vertretenen Künstler zu bestücken. Anlässlich der 37. Auflage der «Art» kommen heuer 297 Galeristen und Händler in den Genuss dieses Privilegs. Über 500 Bewerber aus aller Welt, die das Basler Kunstschaufenster ebenfalls gerne für ihre Zwecke genutzt hätten, bleiben derweil aussen vor. Logischerweise kommt es bei der Selektion somit immer wieder zu Härtefällen. Dass sich 99 Prozent der letztjährigen Aussteller 2006 erneut um eine Teilnahme bemüht haben, spricht für die ungebrochene Attraktivität der «Art», macht das Handling des «Numerus clausus» für die Messeleitung aber nicht eben einfacher.

Zuständig für die Selektion der Aussteller ist das «Art Basel Committee», besetzt mit sechs namhaften europäischen Kunsthändlern. Während Sam Keller die «Art» in der Öffentlichkeit repräsentiert und ihr ein sympathisch-offenes Antlitz verleiht, bleiben die harten internen Entscheide diesem Gremium vorbehalten. Wenn das Komitee tagt, sitzt der «Art»-Direktor zwar jeweils zuoberst am Tisch, darf aber statutengemäss nicht abstimmen. Er besitze «höchstens ein Vorschlagsrecht», präzisiert Keller mit der für ihn typischen Zurückhaltung. Für einen Diplomaten ist diese Konstellation ideal, kann er sich bei allfälliger Kritik an der Zulassungspraxis doch jederzeit bequem hinter den Beschlüssen des zuständigen Gremiums verstecken. Der Zürcher Galerist Victor Gisler, der seit mehreren Jahren im «Zentralkomitee» sitzt, hält die gewählte Arbeitsteilung nur schon mit Blick auf Kellers positive Aussenwirkung für sinnvoll: «Es wäre undenkbar, dass der Messedirektor alle Entscheide persönlich verantwortet und trotzdem von allen geliebt wird.»

Umgekehrt ist Kellers Sympathiebonus auch dazu angetan, die Arbeit der Zulassungs-Jury zu erleichtern. «Wenn Sam von den Weltmedien als ‹Art›-Zampano wahrgenommen und dargestellt wird, vermindert das den Druck, der auf dem Komitee lastet», stellt Victor Gisler fest. Der Einfluss des sechsköpfigen Beschlussorgans reicht weit über den Selektionsprozess hinaus und betrifft Personalfragen wie auch die strategische Ausrichtung der Messe. Der Entscheid, in den USA eine Schwestermesse zu lancieren, lag genauso wenig in Kellers Kompetenz, wie der Anstoss dazu auf seine Initiative zurückgeht. Aus der Überlegung heraus, dass vorab dort, wo der Kunstmarkt am schnellsten wächst, mit Konkurrenz zu rechnen sei, hatte Vorgänger Rudolf die Variante einer transatlantischen Expansion aufs Tapet gebracht. Galeristen und Sammler schlossen sich Rudolfs Überlegungen an und brachten Miami als geeigneten Standort ins Spiel. Kurz: Als Keller im Jahr 2000 die Nachfolge von Rudolf antrat, befand sich das Projekt «Art Basel Miami Beach» längst auf dem Dampfer.

Dass sich der Florida-Ableger innert kürzester Zeit zu einem Hotspot für Kunstfreaks und Partygänger entwickeln konnte und bereits im dritten Jahr schwarze Zahlen schrieb, hat indessen einiges mit Kellers Organisationstalent und seinem Flair für fashionable Empfänge und Partys zu tun. Selbst Lorenzo Rudolf, der nach einem Intermezzo als Leiter der Frankfurter Buchmesse heute in Palm Springs tätig ist, kommt rückblickend nicht umhin, Keller ein dickes Kompliment auszusprechen: «Auch wenn das Terrain für ihn schon geebnet war und ihm bedeutende amerikanische Sammler stark geholfen haben, so waren es doch er und sein Team, welche die ‹Art Basel Miami Beach› realisiert und derart erfolgreich positioniert haben.» Komiteemitglied Gisler geht mit seinem Lob sogar noch einen Schritt weiter: «Wir wollten die beste Messe der Welt bauen», sagt er. «Mit Sam ist uns dies gelungen.»

Längst ist «Mister Art» zu einem Weltreisenden in Sachen Kunst geworden; besucht Künstler, Ausstellungsräume und Sammler von Shanghai bis Mexico City. Im Schnitt, schätzt Keller, befinde er sich rund die Hälfte des Jahres auf Achse. Wenn man sich über Jahre hinweg mit Kunst befasse, sei es «faszinierend» zu beobachten, wie das Auge dabei geschärft werde und man allmählich beginne, «auch im scheinbar Belanglosen viel Interessantes» zu erblicken: «Selbst Wegwerfprodukte», weiss Sam Keller heute, «können Schönheit ausstrahlen.» Begeistern kann er sich für viele Materialien und Stilrichtungen, seien es Gemälde, Installationen, Videos, Fotografien oder Konzeptkunst. Was ihn an einem Werk interessiert, ist weniger das Medium als die Ideen dahinter.

Seine Funktion sei nicht mit der eines Kurators bei einer Biennale zu vergleichen, stellt Keller klar: «Es geht bei dieser Veranstaltung wirklich nicht um meinen Geschmack.» Eine der grossen Stärken der «Art» sei ihre «Neutralität», sagt er. Dazu gehöre auch, dass diejenigen, welche die Messe organisieren und leiten, nicht eigenhändig im Kunstmarkt mitmischten. Selbst was den gelegentlichen Kauf eines Bildes für die privaten vier Wände angeht, gelobt der Messechef noble Zurückhaltung: «Seit ich Direktor bin, habe ich mir selbst auferlegt, keine Werke von Künstlern zu erwerben, die in Basel oder Miami ausgestellt werden.» Bei mehr als 2000 Künstlern von Rang und Namen, die heuer allein in Basel vertreten sein werden, stellt sich die Frage, wie realistisch solche Absichtserklärungen sind. Wenn Keller seiner rigiden Insider-Regel tatsächlich nachlebt, könnte sich so mancher Konzernchef davon jedenfalls eine Scheibe abschneiden.

Zur Kunst ist der Sohn einer Krankenschwester und eines Mechanikers aus der Stadt Basel eher durch Zufall gestossen. «Ich entstamme keinem Umfeld, in dem Kultur zum Alltag gehörte», outet sich Keller freimütig als Arbeiterkind. Anlässlich eines verregneten Schulausflugs, der unerwartet in den Besuch einer Kunstausstellung mündete – unter anderem mit Werken von Jean Tinguely und Eva Aeppli –, kam es zu einem ersten Aha-Erlebnis: «Das hat mich damals sehr betroffen, erstaunt und überrascht, zumal ich so etwas vorher nie gesehen hatte.» Von diesem Tag an, erinnert sich Keller, habe er an Kunstbüchern alles verschlungen, was er in die Hände bekam. Nach der Matur schrieb er sich an der Universität Basel ein, studierte Kunstgeschichte und Philosophie, schnupperte vorübergehend auch in der Wirtschaftsfakultät und stieg nach insgesamt sieben Semestern wieder aus. «Die Theorie war immer viel zu weit weg von dem, was mich wirklich interessiert», begründet Keller diesen Entscheid. «Die Uni war dazu nicht der richtige Ort.»

Nachdem er der Hochschule Adieu gesagt hatte, jobbte er zunächst bei einer lokalen PR-Agentur mit Mandaten im Architekturbereich. Hier wurde sein Talent bei der Organisation und Durchführung von Anlässen erstmals so richtig offenbar. «Da lief etwas», erinnert er sich. «Da konnte ich viel lernen, auch on the job.» Über diese Schiene kam Keller mit der Kunstmesse «Art» in Kontakt, die ihn 1994 als Mitarbeiter ihrer Kommunikationsabteilung einstellte. Zwei Jahre später durfte er sich bereits «Senior» nennen, stieg 1998 zum Stellvertreter von Messechef Rudolf auf, und als dieser die «Art» in Richtung Frankfurt verliess, war die Stunde von Sam Keller gekommen.

Dass damals er und nicht irgendein externer Kunstmarktexperte den Topjob übertragen bekam, hat mit den speziellen Verhältnissen in Basel zu tun. Obschon Keller keinen Leistungsausweis als Manager vorweisen konnte, hat man auf seine charakterlichen Qualitäten und sein Entwicklungspotenzial vertraut und ihm diese einmalige Chance gegeben, unter bewusstem Verzicht auf die üblichen Assessments und den Beizug hoch dotierter Headhunter. Auch in diesem Punkt fügt sich Kellers märchenhafter Aufstieg in das Drehbuch einer Tellerwäscherkarriere. «Sam weiss ganz genau, was er kann und was nicht zu seinen Kernaufgaben gehört», entschlüsselt Andreas Spillmann dessen Geheimnis. «Man hat ihn so gelassen, wie er war», erklärt der Kulturmanager. «Das hat seine Entwicklung begünstigt.»

Fragt man Keller nach den Faktoren seines Erfolgs, ist es allein die Plattform, die ihn so einzigartig trägt, und mitnichten er selbst, dem Ehre gebührt. Mit seiner diskreten Zurückhaltung verkörpert Keller das Basel-typische Understatement auf nahezu perfekte Weise. Für die Kultur- und Museumsstadt am Rheinknie lässt sich kaum ein besserer Botschafter denken. «Er ist der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort», ist sein Vorgänger Lorenzo Rudolf absolut überzeugt. Kellers internationale Ausrichtung tue der Stadt «extrem gut», stellt stellvertretend für viele Basler der Kulturschaffende Paul Burkhalter fest, der seit Jahren zu Kellers engerem Freundeskreis gehört und heute für das Casinotheater in Winterthur tätig ist. «Er hat es geschafft, in die alte Phalanx der Meinungsmacher einzudringen und Basel – zumindest während der ‹Art› – als Partystadt zu etablieren.» – «Wir versuchen dazu beizutragen, dass man in Basel in der Urbanität auch etwas Positives sieht», meint Keller. «Meiner Meinung nach gehört es heute zur touristischen Infrastruktur einer Stadt, dass sich die Leute auch nachts unterhalten können.»

Wie es der «Art»-Direktor versteht, Lokalpatriotismus und Weltläufigkeit auf einen Nenner zu bringen, scheint auch dem Doyen der Schweizer Galeristenszene, Ernst Beyeler, zu gefallen. Wie BILANZ in Erfahrung bringen konnte, ist der Kunsthändler und Mäzen gewillt, sein Lebenswerk in Gestalt der Fondation Beyeler 2008 in die Hände von Samuel Keller zu legen, von dessen weltumspannenden Kontakten sich Beyeler für sein Privatmuseum neue Impulse erhofft (siehe Kasten «Altmeister wirbt um Shooting Star» auf Seite 83)

Die meisten Leute, die sich selbst inszenieren, werden irgendwann zum Opfer ihres hohen Bekanntheitsgrades. Bei Keller scheint das anders zu sein. Der Mann inszeniert sich nicht. Trotz seinem Riesenerfolg ist er bisher auf dem Boden geblieben. «Sam ist fantastisch. Ich sage das ganz objektiv», verleiht Jan Krugier seiner Hochachtung Ausdruck. «Wenn er die ‹Art› verlässt, so ist das ein Verlust für die ganze Schweiz», orakelt der Genfer Galerist und Sammler. Paul Burkhalter beschreibt den sich selbst gebliebenen Shooting Star als «grossen Jungen» und «Kindskopf». Als einen, mit dem man «gut blödeln kann». Obwohl er grundsätzlich seriös wirke, sei Sam «jederzeit offen für schräge Dinge», berichtet der Basler Kollege. Dank Kellers Lebenslust und Experimentierfreude ist die «Art» zu einer Veranstaltung mit Happening-Charakter geworden. Zu einem gesellschaftlichen Topanlass, der Glamour und Seriosität in Einklang bringt und sich dabei jedes Jahr neu erfindet. Für einen Lebemann, von dem es sprichwörtlich heisst, Bescheidenheit sei seine Art, scheint die gleichnamige Basler Kunstmesse als Betätigungsfeld wie geschaffen. «Ich liebe die Kunst, und ich liebe die Menschen», sagt Sam Keller. «Ich habe beides immer genossen und hoffe, dass das auch so bleibt.»