Kunst und Kommerz. Die scheinbaren Pole sind spätestens seit Andy Warhol in den 1960er-Jahren ein erfolgreiches Duo. Der Amerikaner war der Erste, der Kunst, Kultur, Konsum und Kommerz eng zusammen brachte und seine Kunst auch für Unternehmen einsetzte. Warhol stand damals dem Modesigner Yves Saint Laurent nahe, von dem er mehrere Porträts malte. Dieser wiederum setzte die Pop-Art von Warhol in seinen Kollektionen ein.
Seither haben Künstler immer wieder für Fashion-Labels gearbeitet. So hat vor zwei Jahren der amerikanische Künstler KAWS für Uniqlo designt, seine T-Shirts waren sofort ausverkauft. KAWS hat auch ein Plattencover für Kanye West gestaltet, Turnschuhe für Nike entworfen und mehrere Streetwear-Kleider für Dior. Der ehemalige Graffiti-Artist ist bekannt für seine Spielzeug-ähnlichen Figuren, die sich auf vielen Produkten einsetzen lassen.
Wohlhabende Sammler angesprochen
Die Art Basel, die ab heute Dienstag nach fast zwei Jahren Pause wieder in Basel stattfindet und ab Freitag auf für das breite Publikum zugänglich ist, ist nicht nur eine Plattform für Kunst, sondern auch für Marken. Die Kunstmesse bezeichnet sie als «Partner». Marken nutzen die Ausstrahlungskraft von Kunst gerne für ihre Zwecke.
Dabei geht es aber nicht nur darum, dass Künstler Arbeiten für Unternehmen und Brands für sie oder durch ihre Unterstützung erschaffen, sondern auch um die Klientel, welche Kunst anzieht. So verwundert es nicht, dass etwa das grösste Privatjet-Unternehmen der Welt, Netjets, der Schweizer Luxus-Kosmetikanbieter La Prairie oder der VIP-Dienstleister The Fixer als Partner mit der Art Basel kooperieren. Mit dabei ist aber auch der Schweizer Turnschuh-Liebling und Börseneuling On.