Wie würde sich die Natur entwickeln, wenn der Mensch nicht mehr wäre? Antworten auf diese Frage präsentierte die Ausstellung «Breastfed Tadpole» (gestillte Kaulquappe). Dort war etwa ein Frosch, von Überresten eines Büroteppichs umrandet, zu sehen.
Der Vater des Künstlers Pedro Wirz (40) hatte eine Forschungsanstalt für Froschzucht in Brasilien. Ein Grund, warum Frösche öfter in seinen Werken thematisiert werden.
Der Halbschweizer Wirz lebt heute in Zürich, aber ist in Brasilien geboren und aufgewachsen. Im Paraíba-Tal zwischen São Paulo und Rio de Janeiro. Dort begann der Aufstieg Brasiliens zum führenden Kaffeeproduzenten. In der Gegend haben sich die Kulturen der Ureinwohner, der Sklaven und der Kolonialherren vermischt.
Das kommt im Werk etwa als Kobold Saci vor. In der brasilianischen Mythologie sorgt er für Irritationen, ohne schweren Schaden anzurichten. Wirz verarbeitet nicht nur Eindrücke und Mythen aus Brasilien zu Kunst, sondern auch Fundstücke aus Schweizer Parks und von Schrottplätzen und weggeworfenes Spielzeug.
Sein Werk erzählt von der Allianz von Mensch und Natur und auch von der Ohnmacht des Menschen im sich selbst regulierenden System Erde. Damit ist er Zeitgeist. In Fachkreisen wird Wirz schon länger als ein Künstler bezeichnet, dessen Entwicklung die Beobachtung lohne.
Seine Werke sind zu Preisen von zwischen 5000 und 30'000 Franken zu kaufen. Ab Januar 2022 ist er in der Kunsthalle Basel zu sehen.