Zum ersten Mal zerren enttäuschte Fondskunden eine Bank vor den Kadi. Zum Zankapfel wurden die von Julius-Bär-Manager Kurt Ochner geführten Fonds, der Creativ Fund und der Multistock Special German Stock Fund. Seine Strategie, in einzelne, wenig liquide Wachstumswerte zu investieren, erlitt Schiffbruch. Nun fordern die Sammelkläger Schadenersatz in der Höhe von umgerechnet 17 Millionen D-Mark. Vorwurf: fehlerhafte Anlageberatung sowie Verstösse gegen die im Verkaufsprospekt gemachten Angaben. Die Privatbank gibt sich jedoch gelassen. Sie hat bis heute keine Rückstellungen für Schadenersatz- oder Prozesskosten gemacht. Bereits 2001 blätterte sie 53 Millionen Franken im Zusammenhang mit dem «Fall Ochner» hin. Im gleichen Zuge stellte sie ihren Starmanager vor die Tür. Kurt Ochner selber hat nicht genug vom Finanzparkett. Nach einem halben Jahr Abstinenz meldet er sich mit seiner Firma Starbitrage in Frankfurt Sachsenhausen zurück. Das Startkapital liegt zwischen 150 und 200 Millionen Mark. Die Geldgeber: einstige Kunden, die Ochner reich gemacht hat.
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