Die zweite Welle rollt, neue Massnahmengelten: Wer sind die Epidemiologinnen, Virologen und Infektiologinnen, die uns durch die Krise lotsen?
- Kapitel 1Einleitung
- Kapitel 2Der Star
- Kapitel 3Die Analystin
- Kapitel 4Der Zurückhaltende
- Kapitel 5Die Warnerin
- Kapitel 6Der Rebell aus der Ostschweiz
- Kapitel 7Madame R-Wert
- Kapitel 8Das Showtalent
- Kapitel 9Die Spurenleserin
- Kapitel 10Der Querdenker
- Kapitel 11Der Anti-Trump
- Kapitel 12Der Vorsichtige
- Kapitel 13Der Provokateur
Marcel Salathé, Epidemiologe, ETH Lausanne
Mit seiner etwas unorthodoxen Frisur wirkt Marcel Salathé bisweilen wie ein etwas weltfremder Wissenschafter, der vergessen hat, sich die Haare zu kämmen. Doch der 45-jährige Epidemiologe mischt in der Debatte um Massnahmen und Masken mit, als ob er noch nie etwas anderes gemacht hätte.
Er kritisiert («die Kantone müssen schneller werden»), teilt aus gegen Beamte und Journalisten («halluzinierend, dass einige Medien den Unterschied zwischen Quarantäne und Isolation noch immer nicht kennen») und schiesst dabei manchmal übers Ziel hinaus.
Im Juni vergleicht er Bundesbern mit Nordkorea, ein Vergleich, der «ein Seich» gewesen sei, wie er später sagt. In Erinnerung ist auch seine Aussage vom September, wonach es «wirklich, wirklich gut aussehe». Doch das war, bevor die zweite Welle anrollte.