Karl-Heinz Kipp | GR

Hotels | Beteiligungen
4–5 Milliarden

Als führender Fünf-Sterne-Hotelier der Schweiz freut sich Karl-Heinz Kipp sicher unverändert über jede Auszeichnung für seine Herbergen, das «Eden Roc» in Ascona sowie die beiden Bündner Häuser, das «Carlton» in St. Moritz und das «Tschuggen» in Arosa, wo der 79-Jährige seinen amtlichen Hauptwohnsitz deklariert. Um seine Spitzenstellung zu untermauern, wird der Nobelherbergsvater im neuen Jahr 2004 wiederum kräftig in die Börse greifen und gegen 50 Millionen Franken spendieren. Allein 20 bis 30 Millionen stellt Kipp bereit, um das «Carlton» in St. Moritz in «ein reines Suiten-Hotel» umzubauen. Der Wellnessbereich im «Tschuggen» zu Arosa wird auf 3000 Quadratmeter ausgewalzt. Relativ wenig Geld fliesst ins Spa des «Eden Roc» in Ascona. Doch diese Sommerresidenz hat in den zurückliegenden Jahren ja auch bereits überreichlich Zustupf des Patrons erhalten.

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Sergio und Geo Mantegazza | TI /GB

Tourismus | Immobilien
3–4 Milliarden

Die 42 Reiseunternehmen der Tessiner Mantegazza-Brüder haben die Krise gut überstanden. Die britische, einst reine Chartergesellschaft Monarch startet nun durch: Der Linienbetrieb wird massiv ausgebaut. Zwar musste ihre Globus-Gruppe 2003 im US-Markt Federn lassen, doch 2004 erwartet Patron Sergio Mantegazza in dieser Region ein Rekord-Reisejahr.

Seine Söhne Fabio und Paolo entlasten ihn von London und Denver aus vom Tagesgeschäft, sodass Sergio Mantegazza sich seiner neuen Stiftung widmen kann, mit der er im Tessin Grosses vorhat. Derweil hat sein Bruder Geo die Leitung im Luganeser Immobiliengeschäft ebenfalls weitgehend abgegeben – an die Tochter Vicky. So bleibt ihm mehr Zeit für das Nesthäkchen Anna (13).

Familie Wertheimer | GE

Mode | Luxusgüter
3–4 Milliarden

Die diversen Krisen der letzten Zeit sind nicht spurlos an Chanel vorübergegangen. Die französische Gruppe, die in den Bereichen Mode, Schmuck und Parfums tätig ist, gehört der diskreten Familie Wertheimer, die zum Teil in Genf wohnt. Valérie Wertheimer, Liebhaberin von zeitgenössischer Kunst und Literatur, ist Gründerin und Präsidentin der Action Innocence Genève, die gegen sexuellen Missbrauch von Kindern kämpft.

Johann Rupert | ZG

Luxusgüter | Tabak | Uhren
1,5–2 Milliarden

Stimmen die Zahlen nicht, müssen sich eben die Köpfe ändern. Der Südafrikaner Johann Rupert mit langjährigem Wohnsitz am Zugersee greift neuerdings persönlich ein in die operativen Geschäfte der 18 Luxustöchter wie IWC, Vacheron oder Dunhill unter dem Dach der Compagnie Financière Richemont in Genf.

Ein Umsatzrückgang im Geschäftsjahr 2002/03 um fünf Prozent auf 3,65 Milliarden Euro und – alarmierender noch – 22 Prozent Minus beim Reingewinn lassen den (Stimmrechts-)Mehrheitsaktionär Rupert reagieren. Selbst Cartier, das Prunkstück der Gruppe, trennte sich in Villars-sur-Glâne von zehn Prozent der Angestellten. Die ersten fünf Monate des neuen Geschäftsjahres brachten bislang keine Wende – 16 Prozent weniger Verkaufserlöse. Um die Nettoverschuldung von über einer Milliarde Euro kurzfristig auf null zu bringen, denkt Rupert laut darüber nach, den mit 75 Prozent Konzern-Gewinnanteil attraktivsten Asset abzustossen, nämlich den Anteil von fast 20 Prozent am Tabakmulti BAT.

Scheich Abdul Aziz Al-Sulaiman | GE

Beteiligungen | Hotellerie
1–1,5 Milliarden

Scheich Abdul Aziz Al-Sulaiman, Inhaber der Holdinggesellschaft Rolaco, ist einer derjenigen Ausländer, die sich begeistert in der Genfer Hotellerie engagieren. 1961 war er mit dem Kauf des «Intercontinental» einer der Ersten. Heute kann er in der Schweiz über 1500 Hotelzimmer zu seinem Reich zählen. Im Ausland widmet er sich zahlreichen Aktivitäten; so ist er in den Bereichen Immobilien, Zement und Finanzwesen tätig.

Familie Mouawad | GE

Juwelen | Uhren | Immobillien
1–1,5 Milliarden

Lange hat sich das Schmuckgeschäft krisenresistent gezeigt; nun lassen sich Zeichen der Sättigung ausmachen. Das bekümmert die aus Libanon stammende Juwelierssippe Mouawad nicht gross, denn die Mouawad-Gruppe, eine der grössten in der Schmuckbranche, vermochte dennoch ein leichtes Wachstum zu verbuchen.

Familienoberhaupt Robert lebt einen guten Teil des Jahres in Genf, seine Söhne Fred, Pascal und Alain sind Weltenbummler. Die Familie lässt keine Gelegenheit aus, um Publizität zu erheischen. So hat das Juwelenhaus für die Herbstkollektion des US-Dessous-Herstellers Victoria’s Secret ein speziell funkelndes Stück Unterwäsche geschaffen; der vom Topmodel Heidi Klum vorgeführte Fummel war mit Juwelen im Wert von acht Millionen Dollar besetzt. Die Heidi-Bilder gingen um die Welt, die Mouawads freuten sich ob der Reklame. Bis Wochen danach der Traum platzte: Als die Klum in der «Tonight Show» von Jay Leno ihr Stück präsentierte, riss der Träger des sündhaft teuren BH. Der Geistesgegenwart Lenos respektive der Deckkraft seines Anzugsjackets ist es zu verdanken, dass die Welt nicht tieferen Einblick erhalten hat.

Benjamin de Rothschild | GE

Bank | Wein | Immobilien
1–1,5 Milliarden

Pierre Castel | GE

Getränke
900–1000 Millionen

In Sachen Wein ist Castel Frères in Frankreich die Nummer eins. Die Gruppe besitzt 700 Hektar Land in der Gironde, 25 Güter in Marokko, fünf Vinifizierungszentren, sieben Abfüllanlagen und das grösste Barrique-Lager in Europa. Hinzu kommen die Getränke-Ladenketten Nicolas und Oddbins sowie der Wasserkonzern Cristaline. Der aus bescheidenen Verhältnissen stammende Autodidakt, CEO Pierre Castel (77), vermarktet neuerdings unter dem Label Castel eine Weinlinie, die für den internationalen Markt bestimmt ist.

Ernst und Familie Schneider | BS

Tabak | Luxusartikel
800–900 Millionen

Für Ernst Schneider beginnt jeder Tag um halb acht mit einer Zigarre: einer Davidoff No. 2 aus dem hauseigenen Sortiment. Der 82-Jährige arbeitet noch täglich in seinem Büro im Hauptsitz der Oettinger-Davidoff-Gruppe in Basel, und das seit 1961, als er die Führung des Luxusgüterkonzerns von seinem Schwiegervater Georg Huppuch übernahm. Auch heute «schwatzt er noch überall mit rein», wie er von sich selbst sagt, denn er ist Präsident und Delegierter des Verwaltungsrates.

Wenn möglich, will Schneider so bis zu seinem 100. Geburtstag weitermachen. Spätestens dann sollen die Enkel übernehmen: Die Firma soll in Familienbesitz bleiben. Enkel Christian Schaffner ist bereits Chef der Tochtergesellschaft Zino Davidoff; Tom Rykiner schliesst sein Studium in St. Gallen im kommenden Jahr ab und tritt danach in die Firma ein. Und einer von diesen beiden wird Ernst Schneider als Chef beerben. Seit kurzem gibt es auch Kaffee der Marke Davidoff, vorerst allerdings nur in Osteuropa, exklusiv vertrieben von der deutschen Kaffeerösterei Tchibo.

Hesham Amin El-Nasharty | VD

Hotels | Beteiligungen
500–600 Millionen

Weiterhin erfolgreich auf Einkaufstour in der schweizerischen Hotelszene bleibt Hesham Amin El-Nasharty. Der gebürtige Ägypter, durch Adoption in der Schweiz eingebürgert, schnappte sich am Genfer Flughafen ein Hotel aus der Swissair-Konkursmasse. «Die Verhandlungen waren sehr schwierig.» Insgesamt fünf Vier-Sterne-Herbergen wie das «Carlton» in Lausanne oder das «Rex» in Genf besitzt der 47-Jährige nun in der Wahlheimat. In seiner Villa am Genfersee plant El-Nasharty weiterhin, über seine Nyoner Nash Holding eine europaweite Hotelkette aufzuziehen. Sein Geldsack ist gefüllt mit gegen einer halben Milliarde Franken aus dem Verkauf von Firmenanteilen in der nordafrikanischen Heimat.

Roger Zannier | GE

Bekleidung
500–600 Millionen

Der französische Geschäftsmann Roger Zannier hat sein Unternehmen an der Börse dekotieren lassen. Der Zannier-Konzern, dessen Wert auf 400 Millionen Euro geschätzt wird, tritt als Weltmarktleader auf bei Kindermode mit Marken wie Z, Chipie und Kickers. Roger Zannier hat sich 1998 in der Schweiz niedergelassen.

Horst Rahe | GR

Tourismus | Schifffahrt | Immobilien
400–500 Millionen

Bislang hat der visionäre Unternehmer stets auf die richtige Karte gesetzt. Wenn Horst Rahe, Schöpfer der Urlaubsschiffe mit Namen Aida, nun überraschend von Bord der Traumschiffe geht und dieses Business allein seinen Partnern von der amerikanischen Carnival Cruises überlässt, geht der 64-Jährige keineswegs in den Ruhestand. Rahe setzt vielmehr auf Flussschiffe (erst Donau, dann Rhone und Rhein/Main) – und auf eine Weiterentwicklung seiner Wohlfühlphilosophie.

Der Pionier der Wellness-Hotels will sich jedoch von diesem inflationären Begriff verabschieden: «Wer eine Sauna im Keller hat, nennt sich inzwischen Wellness-Hotel.» Rahe plant Resorts mit Medical-Wellness-Angeboten für die präventive Medizin, mit Pflanzenheilkunde und mit traditioneller chinesischer Medizin als Schwerpunkten. Eigene Ärzte kümmern sich um die Gäste. Bis 2007 will der Investor, in Deutschland als Hotelier des Jahres dekoriert, Nobelherbergen mit 4000 Betten bauen: an der deutschen Ostsee, aber auch in der Engadiner Wahlheimat, wo Rahe für sein Haus Paradies in Ftan GR längst gerühmt wird.

Familie Taittinger | VD

Getränke | Luxusgüter | Hotels
400–500 Millionen

Die französiche Taittinger-Gruppe, aktiv in den Bereichen Hotellerie, Luxusprodukte und Champagner, konnte sich der Krise nicht entziehen. Nur gerade die Division der Günstighotels kam unbeschadet über die Runden. Es gibt also einiges zu tun für die Präsidentin des Direktoriums, Anne-Claire Taittinger – ihr Vater Jean zieht sich aus dem Geschäftsleben zurück. Die Taittinger-Familie hält 38 Prozent an der Gruppe.

Laurence Graff | GE

Juwelen | Kunst
300–400 Millionen

Der auch «Lord of the Rings» genannte Londoner Juwelier mit Wohnsitz Genf wurde im letzten Mai um Schmuck im Wert von fast 13 Millionen Franken erleichtert. Der Spezialist für Farbdiamanten wurde von der amerikanischen Zeitschrift «ARTnews» zu einem der zehn wichtigsten Kunstsammler erkoren. Eine Schwäche hat er für Francis Bacon und Andy Warhol.

Georges Poulides | VS

Kreuzfahrt-Reederei
300–400 Millionen

Als Grossaktionär und Steuermann der Kreuzfahrt-Reederei Festival Croisières mit Schaltzentrale in der Walliser Wahlheimat bucht der Grieche Georges Poulides weiterhin zunehmende Passagierzahlen auf seinen Drei- und Vier- Sterne-Schiffen. Speziell die drei neuwertigen Luxusliner «European Stars», «European Vision» und «Mistral», alle nach 1999 für gegen 1,2 Milliarden Franken Baukosten in Frankreich auf Kiel gelegt, schwimmen erfolgreich gegen den (amerikanisierten) Strom.

Der 57-jährige Poulides posaunt plakativ diese Botschaft hinaus: «Festival. Die Meister der europäischen Kreuzfahrt.» Ein Slogan, der anscheinend zieht, hat doch das Unternehmen mit sechs Kreuzfahrtschiffen und einer Kapazität von 6700 Betten 2002 einen Umsatz von 450 Millionen Franken erzielt, ein Plus von 63 Prozent gegenüber 2000.

Alain Duménil | GE

Luxusgüter | Finanzen
200–300 Millionen

Der französische Sonnyboy Alain Duménil kann sich wieder im Ruhm sonnen. Ende der Achtzigerjahre geriet er in seiner Heimat in die Kritik; damals verdiente seine Bank Duménil-Leblé dank immer neuen Finanzkonstrukten viel Geld, verlor dieses aber kurz darauf wieder. Duménil engagierte sich danach im Skisportort Flaine und mischte über die in Paris kotierte Firma Acanthe Développement im Immobiliengeschäft mit. Seit kurzem nimmt er das Geschäft mit dem Luxus ins Visier. Durch sein Unternehmen France Luxury Group hat er Marken wie Jean-Louis Scherrer, Francesco Smalto oder Stéphane Kélian gekauft. Langfristig strebt Duménil eine Börsenkotierung an.

Hans Imholz | ZH

Tourismus
200–300 Millionen

Irak-Krieg, Sars, eine miserab-le Konsumstimmung: Mancher Manager in der Reisebranche denkt wohl in schlaflosen Nächten daran, ins Wasser zu springen. Wie alle hat zwar auch TUI Suisse Probleme, doch der Reiseveranstalter arbeitet derzeit besser als der Branchendurchschnitt. Massgeblich dazu beigetragen hat die Tochter Imholz, die Gründer Hans Imholz vor mehr als einem Jahrzehnt verkaufte. Er erhielt damals 120 Millionen Franken – wohl weit weniger, als er heute lösen könnte. Dafür kann Hans Imholz seine Ferien unbeschwert geniessen, während in den Filialen seiner ehemaligen Firma das Personal auf Kunden wartet.

Henri-Ferdinand Lavanchy | VD

Golf-Hotels | Kunst
200–300 Millionen

Alles beim Alten im Château de Bonmont zu Chéserex im Waadtland. Lautlos überwacht Schlossherr Henri-Ferdinand Lavanchy sein Freizeitparadies mit Nobelherberge, Kirche, einem Bauernhof mit 70 Hektar Umschwung, Golfplatz und Kunstsammlung. Vier weitere Hotels betreibt – und kontrolliert – der 77-jährige Gründer und spätere Verkäufer der Zeitarbeitsfirma Adia (heute Adecco). Fliegt er zur Inspektion der Herbergen nach Spanien, Brasilien oder in den US-Sonnenstaat Florida, reist das Golfbesteck mit: Zu allen Betrieben gehören eigene Golfplätze.

Michel Reybier | GE

Wein | Nahrungsmittel
200–300 Millionen

Mit Lebensmitteln, Wein, Sport und Hotellerie hat Michel Reybier (58) sein Vermögen gemacht. Zusammen mit seinen Freunden Gérard Dépardieu und Roger Zannier ist es ihm sogar gelungen, in Kuba Erdölvorkommen zu finden. Nun hat er 30 Millionen Franken in das Weingut La Réserve investiert, zu dem – vor der Stadt Genf gelegen – drei Restaurants und ein Luxushotel mit 102 Zimmern gehören. Reybier ist Besitzer des renommierten Bordeaux-Weinproduzenten Château Cos d’Estournel.

Juri Shefler | ZH

Spirituosen
200–300 Millionen

Die Vermögensschätzung fällt schwer bei dem Exilrussen mit Wohnsitz in Zollikon ZH, weil der profitable Schnaps-handel Juri Sheflers hochgradig gefährdet ist. Denn der Immigrant wird von der russischen Justiz gejagt. Das Drama in Kürze: In den Wirren der sich auflösenden Sowjetunion unter dem so titulierten Mineralsekretär Michail Gorbatschow sollte das Teufelszeug Wodka prohibiert werden. Gorbatschow-Nachfolger Boris Jelzin hingegen, ein sichtbar bekennender Wodka-Konsument, liess landesweit die Schleusen von Hunderten Destillerien wieder öffnen.

Shefler, damals Chef der staatlichen Spirituosenkolchose Soyuzplodoimport, raffte privat aus dem Bestand der sowjetischen Staatshandelsfirma gegen 40 wohlklingende Wodka-Marken- und -Vertriebsrechte zusammen: Kubanskaya, Moskovskaya und speziell Stolichnaya, den Bestseller in den USA. Verkaufserlöse flossen fortan über Shefler-Konten in Genf, spülten Gewinne im dreistelligen Millionenbereich an die Goldküste. Allein im letzten Jahr soll der Umsatz mehr als eine Milliarde Franken erreicht haben. Mit hochprozentigem Profit – ausreichend Barem jedenfalls, um mit Hilfe US-amerikanischer Staranwälte die Beute gegen das gierige russische Reich zu verteidigen. Russische Gerichte urteilten zuletzt reihenweise, dass die Markenrechte sämtlicher Wodka-Bestseller zu repariieren seien und der Schnapshandel wieder ein staatliches Monopolunternehmen werden müsse.

FRANCESCO ILLY | SZ

Kaffee
100–200 Millionen

In der Schweiz wird der weltberühmte Caffè der Triester Familie Illy unter dem Markennamen Amici vertrieben. Senior Ernesto Illy hatte in den Sechzigerjahren seine Namensrechte für Kaffeeverkäufe in der Eidgenossenschaft an Familienfremde verkauft. Ernesto-Sohn Francesco Illy, in Küssnacht am Rigi eingebürgerter Vertreter der dritten Generation, geschäftet freilich auch mit dem Label Amici erfolgreich. Der Schwyzer kreierte einen weiteren Geschäftsbereich für die wachsende Familienfirma: die Espressomaschine Francis!Francis! «Das Modell X1 ist die meistfotografierte Espressomaschine der Welt», freut sich Annemarie, Francescos eidgenössische Ehefrau, Mutter seiner zwei Kinder und VR-Delegierte der Francis!Francis! AG. Exzellente Ergebnisbeiträge liefert ebenso die Illy Collection, eine 1992 lancierte Serie von limitierten Espressotassen. Der Gesamtumsatz von Illycaffè hat sich in den zurückliegenden zehn Jahren mit umgerechnet gegen 300 Millionen Franken mehr als verdreifacht.

Der Schweizer Zweig der Kaffeeröster lebt am Vierwaldstättersee, wobei der 50-jährige Haushaltsvorstand zumeist wieder in der italienischen Heimat im wahrsten Sinne des Wortes ackert. In der Toskana nämlich kaufte Francesco Illy nahe dem höchstgelobten Vino-Standort Montalcino ein Weingut mit 57 Hektar Umschwung. Auf dem Areal mit Namen Le Ripi packt Francesco Illy leidenschaftlich mit an, pflanzt Brunello- und Shiraz-Rebstöcke. Die jungen Pflanzen brauchen Zeit. «In zwei bis drei Jahren», schätzt der Nebenerwerbswinzer, wird Le Ripi als exquisite Weinmarke für Furore sorgen.

MICHEL LACOSTE | GE

Sportbekleidung
100–200 Millionen

Vater René Lacoste, Tennisheld mit Siegen in Wimbledon, Paris und Forrest Hills, erfand 1933 eher zufällig das legere Leibchen: mit kurzen Ärmeln und atmungsaktiver als die Alltagshemden, wie sie seinerzeit noch auf den Tenniscourts obligatorisch waren. Inzwischen werden jährlich mehr als 30 Millionen Sporthemden, Pullover und neuerdings gar Dessous mit dem grossmauligen Krokodil geschneidert und weltweit in über 100 Ländern für umgerechnet knapp 1,4 Milliarden Franken verkauft. Sohn Michel Lacoste, eines von vier Kindern des modeschöpfenden Tennishelden, vertritt die Familieninteressen in der Schweiz. Der 60-Jährige liess sich vor Jahren schon in Genf einbürgern. Bei der Lacoste Alligator und der Sporloisirs, beide an der Rue Muzy in Genf domiziliert, präsidiert er den Verwaltungsrat.

Die Erben von René Lacoste besitzen 65 Prozent der Holding La Chemise Lacoste; 35 Prozent liegen im Depot der eidgenössischen Handelsmilliardäre Maus Frères. Die beiden Sippen kooperieren seit den Neunzigerjahren. Maus hatte sich 1998 beim Genfer Unternehmen Devanlay eingekauft, dem Exklusivhersteller und Vertreiber der Krokodil-Couture. Michel Lacoste teilt sich den Familienanteil mit seinen Brüdern Bernard (Bild) und François sowie mit Schwester Catherine. Ein (theoretischer) Verkaufspreis für die Namensrechte dürfte deutlich oberhalb des Jahresumsatzes liegen. Markenexperten beziffern den Wert von La Chemise Lacoste mit rund 1,7 Milliarden Franken.

Ute Funke | VD

Hotellerie
100–200 Millionen

Urs Hammer | VD

Gastronomie
100–200 Millionen

Mit McDonald’s ist er reich geworden, von McDonald’s hat er sich getrennt. Urs Hammer, der die Filialkette des amerikanischen Fastfood-Giganten in der Schweiz aufgebaut hat, legte im letzten Jahr in der Folge eines firmeninternen Skandals um sexuelle Belästigung unter Protest auch das letzte verbliebene Amt, das des Verwaltungsratspräsidenten, nieder. Was nichts daran ändert, dass sein «grosses Minderheitspaket» am schweizerischen Ableger von McDonald’s deutlich über 100 Millionen Franken wert sein dürfte – selbst wenn als einziger Käufer das amerikanische Mutterhaus in Frage kommt.

Daniel Hechter | GE

Mode
100–200 Millionen

Daniel Hechter hat sich als Modeschöpfer international einen klangvollen Namen geschneidert. 1998 verkaufte er sein Prêt-à-porter-Unternehmen für 125 Millionen Franken. Seither wohnt Hechter in Genf und versucht sich im Schreiben. Vor drei Jahren erschien sein erstes Buch mit dem Titel «Le Boss». Der Fussballbegeisterte ist zudem Vizepräsident von Etoile Carouge. Daneben hat sich Hechter als Liebhaber zeitgenössischer Kunst eine Kollektion im Wert von über 40 Millionen Franken aufgebaut, wobei auch Stücke dazu zählen, die er einmal für eine Hand voll Dollars erstanden hat.

Familie Hübscher | GE

Papeterieartikel
100–200 Millionen

Im Jahr 2003 wollte es Jacques Hübscher mit seiner Firma Caran d’Ache nicht gelingen, gute Miene zur Marktentwicklung zu machen. Zwar soll das Unternehmen noch immer schwarze Zahlen schreiben – genaue Gewinndaten werden nicht bekannt gegeben –, doch hat die Ertragslage der Firma arg gelitten. Der Konzern führt seine Strategie im Luxussektor fort und lanciert mit steter Regelmässigkeit neue Produkte. Derweil feilt Jacques Hübscher an seinem Handicap, denn Golf ist seine Leidenschaft.