Martin Gloor will seine Kunden «nicht grundsätzlich betrogen» haben. Dies sagte sein Pflichtverteidiger  gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Der Financier sitzt weiterhin in Untersuchungshaft.

Sein Mandant habe zwar nach eigenen Angaben viele Aktiengeschäfte getätigt und dabei durchaus Gewinn gemacht, sagte der Zürcher Anwalt Eugen Fritschi. Grundsätzlich betrogen zu haben stelle der Financier aber in Abrede. Er habe auch nicht arglistig gehandelt. Immerhin hätten die meisten Kunden keine Verluste erlitten.

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Der 43-Jährige war Anfang Dezember 2011 verhaftet und in Untersuchungshaft genommen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Veruntreuung von Geldern vor, welche Investoren ihm zu Gunsten von Jungunternehmen anvertraut hatten. Ein Geschädigtenanwalt sprach von einer Gesamtdeliktsumme von mehr als zehn Millionen Franken.

Letzte Woche wurde die Untersuchunghaft um weitere vier Monate bis Anfang Juli verlängert. Die Gründe sind Kollusions- und Fluchtgefahr, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Medienmeldungen bestätigte. Zur Untersuchung machte die Staatsanwaltschaft keine Angaben. Bis ein Schuldspruch vorliegt, gilt wie üblich die Unschuldsvermutung.

Schadensbegrenzung

Die sieben Rennpferde des Inhaftierten und diverses Rennmaterial werden noch diesem Monat versteigert, wie Verteidiger Eugen Fritschi eine Meldung von sf online bestätigte. Für kommenden Freitag und Samstag ist die Besichtigung auf der Pferderennbahn in Dielsdorf anberaumt, wie es auf der Website von «Galopp Schweiz» heisst.

Die Veräusserung sei von der Staatsanwaltschaft angeordnet worden, um den finanziellen Schaden in Grenzen zu halten, sagte Fritschi. Durchgeführt werde sie von der Staatsanwaltschaft III für Wirtschaftsdelikte zusammen mit der Kasse der Staatsanwaltschaften unter Aufsicht der Oberstaatsanwaltschaft.

Es handle sich um ein «geheimes Bietverfahren». Das bedeutet, die Gebote gehen in verschlossenen Umschlägen ein. Ende März würden dann alle geöffnet und die Meistbietenden erhielten den Zuschlag. Damit sollen laut Fritschi Absprachen verhindert werden.

Laut «Galopp Schweiz» sind die Pferde «in einem hervorragenden Ernährungs- und Pflegezustand». Dies bestätigte Fritschi. Die Tiere würden von ihren Trainern sehr gut betreut. Der Verband hatte Ende Dezember gegen den damaligen Rennverein-Präsidenten eine Anzeige eingereicht.

(laf/sda)