• Motor: 3-Liter-V6-Benziner und -Diesel
  • Leistung: 275 bis 410 PS
  • Spurt: 0 auf 100 km/h in 4,8 bis 6,3 Sekunden
  • Höchstgeschwindigkeit: 250 bis 285 km/h
  • Verbrauch: 5,8 bis 10,5 Liter auf 100 Kilometer
  • Preis: ab 73 550 Franken

Meine erste Liebe fand ich Ende der sechziger Jahre. In Genf. Am Auto-Salon. Mein Vater, damals für VW unterwegs, wollte mir den K 70 zeigen. Laut seinen Worten eine «unglaubliche Sensation». Die blieb aus, der K 70 in Deutschland. Also wandelte ich durch den Salon und staunte. Nicht bei VW, sondern bei Maserati. Ghibli hiess die, also der Angebetete. «Solche Autos machen nur Probleme», meinte mein Vater.

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Egal. Jahrelang habe ich mit dem Ghibli beim Autoquartett triumphiert. 355 PS und 275 km/h Spitze: Das schien für damalige Verhältnisse fast unschlagbar. Wie sich das anfühlt, das konnte ich – neun Jahre vor meinem Lernfahrausweis – nicht beurteilen. Macht nichts. Ich hatte mich damals auch ins Szenegroupie Uschi Obermaier verliebt, und von Frauen verstand ich noch weniger. Da gabs auch kein Quartett.

Da ich am Keyboard wenig Glamour versprühte, hoffte ich, dass mich eine Karriere als Fussballer in jenen Olymp befördern würde, wo man Ghibli fährt und sich Uschi auf dem Beifahrersitz räkelt. «Wach auf», beendete mein Vater die Tagträume. «Einen Maserati wirst du dir nie leisten können. Und so eine Frau auch nicht.»

Na ja. Seit ein paar Wochen gibts den Ghibli Nummer 3. Als Sechs-Zylinder-Benziner. Oder als Diesel. Und mit Allrad. Nein, kein Kombi. Nein, kein Audi. Tatsächlich ein waschechter Maserati. Mit Dreizack auf der riesigen Schnauze. Mit orchestralem Sound, wenn die maximal 410 PS galoppieren. Wie sich das anfühlt und anhört? Traumhaft! Aber mit vier Türen, viel Platz, ein wenig neumodischer Elektronik und einem Design, das den Quattroporte verblassen lässt. Die Konkurrenz sowieso.

Ein Traumauto? Nein, zu erschwinglich, zu vernünftig. Meinem Vater würde er gefallen.