• Motor: 4,7 Liter, Acht-Zylinder-Benziner

• Leistung: 440 PS / 324 kW • Höchstgeschwindigkeit: 285 km/h

• Beschleunigung: von 0 auf 100 km/h in 5,1 Sekunden

• Richtpreis: 196  000 Franken

Eigentlich hat Maserati nur zwei Modellreihen im Angebot: GranTurismo und Quattroporte. Damit die Marke bei den grossen Autoshows trotzdem in den Fokus der Medien rutscht, produzieren die Italiener Premieren am laufenden Band. Etwa wenn sie einen neuen Farbton mischen oder das Interieur mit einem anderen Leder beziehen. Und wenn ein Auto mit einer neuen Automatik ausgerüstet wird, dann heisst das bei Maserati Weltpremiere. So wie Anfang März am Automobilsalon in Genf beim GranTurismo S. Das lockt Kunden an den Stand.

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Und mich an die Testfahrten. Auch wenn das Sechs-Gang-Automatikgetriebe nur eine neue Software kriegt, der Motor statt 430 nun 440 PS mobilisiert, die Abgase durch eine neue Auspuffanlage strömen und der Maserati-Dreizack zwei rote Linien bekommt. So wie im Februar in Modena beim Quattroporte Sport GT S.

Für das Tier im Mann. Doch bereut habe ich es nicht. Denn was sich auf den ersten Blick so unspektakulär liest, verändert den Charakter der edlen viertürigen (darum Quattroporte) Sportlimousine grundlegend. Auf Tastendruck wird aus der Schönen ein Biest. Ein richtiges Biest. Während der Quattroporte im Normalmodus auch als Chauffeurlimousine eine hervorragende Figur macht, bricht im 5,1 Meter langen Italiener im Sportmodus das Tier durch. Und in mir. Jenes im Maserati ist der 4,7 Liter starke V8-Motor von Ferrari, der ab 5000 Touren losstürmt und trompetet, als müsste er von Italien aus die Stadtmauern von Jericho zum Einsturz bringen. Das Tier in mir hätte wohl nicht mal Zoologe Bernhard Grzimek bestimmen können. Es hat nur ein Ziel: Gas geben und zuhören! Denn es ist nicht das Tempo, das in diesem Automobil die Leidenschaft entfacht, sondern der Sound. C’est le ton qui fait la musique. Von solchen Orgien darf die deutsche Konkurrenz nur träumen.

Aber der Quattroporte Sport GT S tönt nicht nur schnell, er ist es auch. Den Spurt von 0 auf 100 km/h schafft der Zweitönner dank Launch Control in 5,1 Sekunden. Schluss ist bei Tempo 285. Und das nachgeschärfte Design? Das passt wie massgeschneidert. Der tiefer gelegte Wagen wirkt wie David Beckham bei seinen jüngsten Auftritten für die AC Milan: topfit, top gestylt – eine Ikone.

Fazit: Nach sechs Jahren ist der Quattroporte faszinierend und sportlich wie nie zuvor. Aber nicht perfekt. Die Ergonomie lässt zu wünschen übrig, die Pedale stehen zu eng, der Kofferraum ist zu klein und der Durst unanständig. Genügend Gründe also für die Italiener, bis zur Präsentation des nächsten Quattroporte in vier Jahren noch ein paar Weltpremieren zu inszenieren. Ich bleibe dran. www.maserati.com Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu diesem Artikel.