Das Wort «Frauenpower» behandeln wir in dieser Rubrik mit allergrösster Vorsicht. In der Regel verwenden wir den Begriff überhaupt nicht, da zu angejahrt und abgegriffen. Heute aber müssen wir eine Ausnahme machen. Weil wir über Frau Power sprechen. Genauer: Katherine Power.  

Die kalifornische Geschäftsfrau, in unseren Breiten nur wenig bekannt, ist seit ihrem Berufseinstieg ständig an der Schnittstelle von Content und Kommerz unterwegs.

Power begann ihre Karriere als Schreiberin für das Frauenmagazin «Elle», gründete danach den Mode-Newsletter «Who What Wear», strickte daraus eine Linie von Beauty- und Modeprodukten, die sie unter anderem beim US-Retailer Target in die Gestelle brachte.

Ab 2012 packte Power ihr Unternehmertum in die Mode- und Mediengruppe Clique Brands. Was Frau Power seither mit voller Kraft tut: Nicht nur über Trends in der Mode- und Beauty-Welt berichten, sondern diese auch in der realen Welt profitabel durchdrücken.

Power zieht die Fäden

Zugute kommt der Frau aus Orange County dabei, dass sie vor und hinter den Kulissen Hollywoods jede und jeden zu kennen scheint. Was sich an einem ihrer jüngsten Projekte mustergültig zeigt.

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Zusammen mit Schauspielerin Cameron Diaz («Verrückt nach Mary») debütierte Power letztes Jahr im Weingeschäft. Die beiden Freundinnen propagieren Biowein unter der Marke Avaline. Dies nach erprobtem Strickmuster: Vorne trommelt Diaz publikumswirksam, hinten zieht Frau Power die Fäden.

Nun strebt Power mit ihrem Mode-Food-und-Medien-Konglomerat an die Börse. Jüngst gründete sie dafür ein SPAC-Vehikel. Auch damit beweist sie Trendgespür, denn solche «Special Purpose Acquisition Companies» –Blankoscheckfirmen eigentlich – sind der letzte Schrei in der Finanzwelt. Wie Frau Power ihre SPAC nennt? Natürlich so: «Powered Brands».     

Katherine Power in drei Worten

Strategisch

Neben all ihren anderen Tätigkeiten fand Power auch die Zeit, ein Ratgeber-Buch zu schreiben. In «The Career Code» schildert die Unternehmerin, wie man seine Karriere strategisch planen soll. 

Selfmade

Powers wichtigster Tipp an junge Berufsleute, weiblich oder männlich: «Finde etwas, das du wirklich gerne tust. Und überlege dir dann, wie du bezahlt werden kannst dafür.» Noch simpler ist ihr Tipp für all jene, die in ihrem Feld noch unerfahren sind. Der «New York Times» sagte es Power so: «Kreiere deine eigene Erfahrung.»

Selfmade

Wer Karriere machen wolle, so Power, müsse sich selber darum kümmern. Helfen könne es, wenn man online den Weg von Persönlichkeiten verfolge und sich dabei frage: Wie kamen sie dorthin, wo sie jetzt sind? Was ist ihre Rolle?

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