Hansjörg Wyss | BE/USA
Medizinaltechnik
9–10 Milliarden
Rudolf Maag | BL
Medizinaltechnik
1,5–2 Milliarden
Rudolf Maag, einer der Pioniere der Schweizer Medizinaltechnikszene, betätigt sich seit dem Verkauf seiner Stratec Medical an Synthes im Jahr 1999 als Finanzinvestor. Mittlerweile hat sein Beteiligungsportefeuille eine veritable Grösse angenommen. Dazu zählen: das Biotechnologieunternehmen Actelion, das Industrieunternehmen Mikron, die Medtechfirmen Straumann und Synthes, die Bodenbelagsfirma Forbo, das Elektrotechnikunternehmen Von Roll und ungefähr 30 Jungunternehmen, bei denen er Entwicklungshilfe leistet. Daneben ist er Verwaltungsrat beim Sanitärtechnikunternehmen Geberit und Präsident des Verwaltungsrates bei Straumann und sitzt überdies im Patronatskomitee der Basler Kunstmuseen wie in jenem des Eishockey-Clubs Basel.
Familie Mathys | SO
Medizinaltechnik
1,5–2 Milliarden
Statt sich nach dem lukrativen Verkauf des Geschäftsbereichs Osteosynthese (Behandlung von Knochenbrüchen) im Jahr 2003 zurückzulehnen, wird beim Familienunternehmen Mathys kräftig in den Ausbau des verbliebenen Geschäfts mit Gelenkersatzteilen investiert. Reichlich Kapital nach dem 1,5 Milliarden Franken schweren Verkauf ist ja vorhanden. Während Hugo Mathys in seiner Funktion als CEO dem Hauptsitz in Bettlach SO die Treue hält, zog es ihn privat Ende 2004 von Bettlach nach Lüterkofen. Die Freude dort war gross, konnte die kleine Gemeinde doch mit einem Schlag den Steuersatz für natürliche und juristische Personen um 30 Prozent reduzieren.
Thomas Straumann | BS
Medizinaltechnik
1,5–2 Milliarden
Thomas Straumann zieht es mit aller Macht nach Basel. 2004 übernahm er das Luxushotel Drei Könige, das zurzeit aufwändig renoviert wird. Die Straumann AG, an welcher der 42-Jährige mit 36,7 Prozent beteiligt ist, zog 2004 von Waldenburg nach Basel. Überdies zügelte Straumann von Gstaad hinunter ans Rheinknie. Mit einer mit dem Unternehmer Hansjörg Wyss geleisteten Spende von neun Millionen Franken an die medizinische Fakultät im Jahr 2004 bekundete er seine Verbundenheit mit der Region: «Ich möchte den Standort Basel im Bereich Medizinaltechnik stärken.».
Den Grossteil seiner Zeit verwendet Straumann seit seinem Abgang bei der Medtechfirma mit der strategischen Ausrichtung der von ihm gegründeten Medartis, die sich auf die Herstellung von Kiefer-, Gesichts- und Handchirurgieprodukten konzentriert. Ausflüge in branchenfremde Bereiche seien langfristige Investments, so die mit Rudolf Maag und Oskar Ronner gehaltene 20,5-Prozent-Beteiligung an Von Roll, sagt Straumann. «Wir können das Unternehmen beim Implementieren einer zukunftsgerichteten Strategie unterstützen und so die Kontinuität wahren.»
Willy Michel | BE
Medizinaltechnik, Gastronomie, Kunst
1,5–2 Milliarden
Willy Michel wurde dieses Jahr für sein Lebenswerk als «Master-Entrepreneur» gewürdigt. Michel zeige, so die Begründung der Jury, dass Unternehmertum nicht am Fabriktor aufhöre. Der 58-Jährige engagiert sich unter anderem im sozialen Bereich, aber auch als zweifacher Galerienbesitzer und Stifter des auch architektonisch überzeugenden Museums Franz Gertsch in Burgdorf. Vor allem die Galerie an der Zürcher Limmatstrasse «läuft sehr gut, da bin ich rundum zufrieden». Finanziell profitiert Michel vom Riesenerfolg seiner Ypsomed. Seit dem Börsengang im September 2004 hat sich der Firmenwert mehr als verdoppelt, mittlerweile ist der Spezialist für so genannte Injektionspens fast 1,8 Milliarden wert. Michel wehrt sich gegen Gerüchte, er habe aus seinem Portfolio in grossem Umfang Ypsomed-Aktien abgestossen: «Im Gegenteil habe ich noch einige zehntausend Papiere hinzugekauft.» Nun halte er gegen 72 Prozent an der Firma. «Ich will bei Ypsomed Mehrheitsaktionär bleiben», versichert er.
Auch Patentklagen der Konkurrenz und ein Produkterückruf in Japan können den Höhenflug nicht bremsen. Das Kerngeschäft, Pen-Systeme und Pen-Nadeln, legte per Ende September umsatzmässig gleich um 52 Prozent zu, der Konzerngewinn kletterte fast um 47 Prozent. Ypsomed entwickelt sich aber nicht nur hochrentabel, sondern gehört auch zu den grössten Jobschaffern der Schweiz. Allein in den letzten sechs Monaten schuf die Firma 100 neue Stellen. Von den gegenwärtig gut tausend Beschäftigten arbeiten mehr als 90 Prozent in der Schweiz. Michel tritt nun etwas kürzer und gönnt sich auch den einen oder anderen Luxus. So residiert er im aufwändig renovierten Schloss Gümligen und leistet sich seit kurzem einen Porsche Carrera GT, Wert: gut 650000 Franken.
Familien Haag, Inäbnit | BE
Medizinaltechnik
1–1,5 Milliarden
Walter Inäbnit, Mitinhaber der Medtechnikgruppe Haag-Streit, ist eigentlich ein Mann der leisen Töne: keine öffentlichen Auftritte, keinen Medienrummel. Nur manchmal, wie im September 2005, tritt er ins Scheinwerferlicht. So erklärte er an einer Podiumsdiskussion eines Steuerseminars, dass er gerne von der Steuerverwaltung als Kunde wahrgenommen werden möchte. «Wir müssten unser Geschäft aufgeben, wenn wir unsere Kunden so behandeln würden wie die Steuerverwaltung die Steuerzahler», sagte Inäbnit.
Gebrüder Rihs, Beda Diethelm | ZH
Hörgerätetechnik
1–1,5 Milliarden
Auch dieses Jahr zählen die Phonak-Aktien zu den grossen Gewinnern an der Börse. Mit gutem Grund: Einmal mehr hat der Hörgerätehersteller aus Stäfa im September die eigenen Umsatz- und Gewinnziele angehoben. Spätestens bis zum Ende des Jahrzehnts will Andy Rihs, der Mitbegründer und VR-Präsident, bei den Erlösen die Milliardenschwelle knacken. Mit seinem Bruder Hans-Ueli und Gründerpartner Beda Diethelm besitzt der 63-Jährige gut ein Drittel von Phonak. Auch als Radsportmäzen hat Andy Rihs 2005 endlich wieder Erfolge gefeiert. Nachdem das von ihm gesponserte Veloteam fast auseinander gefallen wäre, holte der Spanier Oscar Pereiro an der Tour de France sogar einen Etappensieg. Der Vater von zwei Söhne besitzt zudem die kleine, aber feine Velofabrik BMC in Grenchen sowie Weingüter in Neuseeland und eine Rinderzucht in den USA.
Jacques Gonella | BL
Pharma, Beteiligungen
200–300 Millionen
Nach Lehrjahren bei Roche und dem US-Pharmakonzern Pfizer machte sich der promovierte Chemiker Jacques Gonella Anfang der achtziger Jahre selbstständig. Als VR-Präsident und grösster Einzelaktionär kontrolliert er heute die US-Firma Antares Pharma, die sich auf innovative Verabreichungsformen wie nadellose Insulinspritzen, spezielle Gels und schnell zergehende Tabletten spezialisiert hat. In einer artverwandten Marktnische ist SkyePharma tätig, an der Gonella rund sechs Prozent hält. Der britische Pharmazulieferer, der Novartis und Roche zu den Kunden zählt, produziert unter anderem in Muttenz BL, wo Gonella – befindet er sich nicht gerade auf Reisen – lebt. Darüber hinaus ist er via die Zuger Permatec Holding an diversen kleineren Start-ups beteiligt.