- Motor: 2-Liter-4-Zylinder mit Turbolader
- Leistung: 211 PS / 350 Nm
- Beschleunigung: von 0 auf Tempo 100 in 6,6 Sekunden
- Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h
- Verbrauch: 6,4 Liter
- Preis: ab 47 300 Franken
Eigentlich habe ich es nicht so mit Lieblingen. Zum Beispiel Roger Federer. Die Leistung von Roger Federer ist einmalig, sein Ruf weltweit einzigartig. Aber irgendwie lässt er mich kalt. Wenn er gewinnt, freue ich mich für ihn, wenn er verliert, ist mir das egal. Zu verbissen wirkt er auf dem Tenniscourt, zu langweilig daneben.
Oder Radio- und TV-Moderator Sven Epiney: Sicher ist er enorm fleissig, seriös und erfreut selbst meine Mutter mit seiner bodenständigen Art. Er macht nie was falsch, zeigt kaum Emotionen. Langweilig eben. Bünzlig.
Was dieses Vorgeplänkel mit der neuen A-Klasse von Mercedes-Benz zu tun hat? Die wurde soeben zum «Lieblingsauto der Schweizer 2013» gewählt. Richtig: die A-Klasse – jenes Auto also, das bis vor ein paar Monaten langweiliger war als das Standbild von Sven Epiney oder Roger Federer.
Tempi passati. Seit Schöngeist und Lebemann Gorden Wagener den Pinsel als Designchef schwingt, ist Lifestyle in Stuttgart kein Fremdwort mehr, sondern der Schlüssel zum Erfolg. «Emotionen verkaufen Autos», sagt Wagener. Und die Zahlen geben ihm recht. Die neue A-Klasse ohnehin. Denn die Stuttgarter haben ein Auto geliefert, das man von BMW erwartet und sich von Audi erhofft hat.
Und der Kompakte, den Mercedes für die Generation Facebook entwickelt hat, fährt sich bestens, zumindest der A 250 Sport, der in London für mich bereitstand: Das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe passt hervorragend zum Charakter des 211-PS-Motors, das Fahrwerk bügelt selbst die übelsten Löcher der Themsemetropole aus, und das Cockpit lässt keine Fragen offen. Und schöner wohnen kann man auch – dank Loungefeeling statt Stubenmief.
Fazit: Auch wenn die A-Klasse nun offiziell zu den Lieblingen gehört, stimme ich den Lobhudlern zu. Wäre die A-Klasse eine Bank, würde sie in meinem Rating zumindest kurzfristig ein AAA erhalten. Ob das emotionale Design länger hält, wird sich zeigen.