• Motor: 5,5 Liter, Acht-Zylinder-Benziner
• Leistung: 388 PS / 285 kW
• Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
• Beschleunigung: von 0 auf 100 km/h in 5,3 Sekunden
• Richtpreis: 106 270 Franken
Denke ich an die E-Klasse von Mercedes-Benz, so kommen mir deutsche Metropolen in den Sinn: beige Taxis, so weit das Auge reicht. Meistens E-Klasse. Eine Business-Limousine eben. «Die Business-Limousine», heisst es in Stuttgart. Denn die Schwaben haben seit 1947 über zehn Millionen Exemplare dieser Spezies produziert. Eine reife Leistung. Vor allem, weil es die E-Klasse eigentlich erst seit 1993 gibt. Der Urahne, auf den sich Mercedes bei der Berechnung beruft, war der Typ 170 V aus dem Jahr 1947.
Und wenn wir schon zurückschauen: Der Hüftschwung über der Hinterachse der neuen E-Klasse ist eine Reminiszenz an den Ponton-Mercedes von 1953. Wusste ich nicht, habe ich nachgelesen. Schliesslich war diese Baureihe wie für die meisten auch für mich bisher keine Herzensangelegenheit. Doch die Zeiten ändern sich, auch weil die Autobauer ihren Karossen alle paar Jahre ein Facelifting spendieren. Und im verflixten siebten Jahr wird mit einem ganz neuen Modell wieder auf null gestellt. Auch bei der E-Klasse.
Sportler auf der FLucht. Und dieses E bekommt jetzt auch einen Sinn: E wie Emotion. Denn der neue Designchef Gorden Wagener hat fortgesetzt, was er beim Facelifting des SL begonnen hatte: Mercedes wird härter, männlicher, dynamischer. Wo beim Vorgänger Rundungen schmeicheln, meisseln sich beim aktuellen Modell viereckige Scheinwerfer und Kanten ins Gedächtnis. Das macht Eindruck: Wenn die Stuttgarter Business Class im Rückspiegel erscheint, treten sogar Sportler die Flucht nach rechts an. Denn diese E-Klasse strotzt vor Selbstbewusstsein und fährt den Stern mit stolz geschwellter Brust spazieren.
Wobei Spazieren das falsche Wort ist. Denn der E 500 Avantgarde sieht nicht nur schärfer aus, er fährt sich auch so. Dank steiferer Karosserie, neuem Fahrwerk und perfekter Siebengangautomatik mit Schaltwippen spurten die 388 PS in 5,3 Sekunden auf Tempo 100. Für die neue Hardware kein Problem – schliesslich soll schon bald der E 63 AMG mit 525 PS folgen. Und wer sich nicht so viel zutraut, der kann sein Auto mit «einer weltweit einzigartigen Kombination modernster Assistenz- und Schutzsysteme» zum Fort Knox auf Rädern machen.
Und wird das Fort einmal belagert, hat Mercedes vorgesorgt: Die Sitze massieren auf Knopfdruck, die Klimaautomatik arbeitet in drei Modi, das Multimediaangebot lässt keine Zweifel offen, und das Ambiente mit neuen Formen und Materialien lädt zum schöner Wohnen ein.
Fazit. Mercedes hat alles richtig gemacht. Selbst der Slogan «Willkommen zu Hause» passt. Denn wer eine neue E-Klasse in der Garage hat, freut sich auf die nächste Ausfahrt im mobilen Zuhause. Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu diesem Artikel.