Ich mag Mercedes. Ich mag die noble Ausstrahlung, ich mag die Presseevents des Unternehmens, und ich finde das neue Design von Mastermind Gorden Wagener faszinierend.
Das war nicht immer so: Als ich vor 20 Jahren die damals ganz neue C-Klasse erstmals gefahren bin, war ich enttäuscht – langweiliges Design, müde Motoren, null Emotionen. Ich, der zu jener Zeit privat mit einem schwarzen Golf G60 Syncro mit 160 PS unterwegs war, fühlte mich in der C-Klasse schon auf den ersten Metern alt. Kein Wunder also, dass ich mich in meinem Bericht nur über drei Dinge freute: den Stern, die Klimaanlage und die Tatsache, dass das nicht mein Auto war.
Vergangenheit. Aus dem schwäbischen Biedermann ist in der vierten Generation ein Mann von Welt geworden. Optisch sogar ein Brandstifter: Designchef Wagener und sein Team haben erstklassige Arbeit geleistet. So dynamisch steht keine Mittelklasse auf ihren vier Rädern. Und wer sich ans Steuer setzt, fühlt sich in der Oberklasse. Oder darüber. Denn die vierte Generation der C-Klasse glänzt mit einem wunderschönen Interieur, klugen Detaillösungen und erstklassiger Qualität. Nur wohnen ist schöner.
Und ja, fahren kann die C-Klasse auch. Beim sparsamen C 220 BlueTec (Verbrauch 4,2 Liter) sorgen die 170 PS zwar nicht für die ganz grossen Emotionen, aber dank Airmatic-Luftfederung und den vielen elektronischen Helfern (und einem Head-up-Display) für einen entspannten, stressfreien Alltag. Nur fliegen ist schöner.
Fazit: Die C-Klasse bietet so viel Freude am Fahren und Vorsprung durch Technik wie nie zuvor. Darum sind die 49'500 Franken für die Vernunftwahl C 220 BlueTec sehr okay. Doch wer alle neuen Qualitäten geniessen will, muss mindestens 30'000 drauflegen. Hoppla.
Motor: 2,2-Liter-4-Zylinder-Diesel Leistung: 170 PS / 125 kW Spurt: 0 auf 100 km/h in 7,4 Sekunden Höchstgeschwindigkeit: 234 km/h Preis: ab 49'500 Franken, Testwagen 87'995 Franken.