Kaum freigesprochen, will er wieder voll ins Geschäft einsteigen: "Jörg Kachelmann wird ab sofort seine Kraft wieder ganz der Meteomedia Gruppe widmen können", teilte der Wetterdienst mit.

Dazu gehörten auch seine Kommentare zum Wettergeschehen in Medien wie Radio Basel, dem deutschen Sender Radio Primavera und Twitter. Zusätzliche öffentliche Auftritte seien in Zukunft ebenfalls nicht ausgeschlossen.

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Das Unternehmen in Gais AR freue sich "über den längst überfälligen Freispruch ihres Firmengründers", hiess es in einer Stellungnahme zum Urteil am Morgen in Mannheim. Kachelmann war auch während seines Prozesses Präsident von Meteomedia geblieben.

"Üble E-Mails" gegen Kachelmann bei Radio Basel

Bei Radio Basel, wo Kachelmann seit Monaten einmal die Woche auf Sendung ist, werde der Schweizer nun "hoffentlich öfters zu hören sein", sagte Chefredaktor Christian Heeb.

Das Basler Lokalradio hatte auch nach der Verhaftung des Wettermoderators im März 2010 am Vertrag mit dessen Firma Meteomedia festgehalten. "Die Unschuldsvermutung gilt vom ersten bis zum letzten Tag", begründete Heeb seine Haltung.

Trotz teilweise "übler E-Mails" von Leuten, "die Jörg abgeschlachtet sehen wollten", liess Heeb Kachelmann nach der Freilassung aus der Untersuchungshaft wieder das Wochenendwetter moderieren. Wegen des laufenden Prozesses in Mannheim war Kachelmann aber unter der Woche kaum auf Sendung.

ARD wartet Revision ab

Kurzzeitig hatte Kachelmann auch beim Schweizer Sender Radio Sunshine gearbeitet. Weil es aber Beschwerden von Hörern gab, verzichtete der Sender auf Wettermoderationen mit dem 52-Jährigen. Ob Kachelmann dort nun wieder auftreten darf oder will, stand zunächst nicht fest.

Zur ARD kehrt Kachelmann trotz des Freispruchs vorerst nicht zurück. "Solange das Verfahren nicht endgültig abgeschlossen ist und ein Urteil Rechtskraft erlangt hat, sehen wir in dieser Angelegenheit keinen Entscheidungsbedarf", sagte eine ARD-Sprecherin.

Der Schweizer hatte seit Mitte der 1990er Jahre Wettervorhersagen für die ARD moderiert, seit 2002 war er regelmässig unter anderem nach den "Tagesthemen" und im Morgenmagazin zu sehen. Seit Bekanntwerden der Vorwürfe im Frühjahr vergangenen Jahres lässt die ARD Kachelmanns Moderationstätigkeit ruhen.

(tno/laf/sda)