Karl-Walter Braun, OW

100–200 Millionen

Weltweite Marktführerschaft – mit dieser Selbstauskunft können Dutzende Konzerne glänzen. Wer aber kann schon wahrheitsgemäss so werben: «Leader auf dem Mars»? Die Maxon Motor aus Sachseln OW darf das. Und Karl-Walter Braun, Mehrheitsaktionär der Hochtechnologie-Mikromotorenfabrik in Obwalden, nutzt gern dieses wahre Prädikat, um begabte Techniker aus aller Welt in die eher abgelegene Zentralschweiz zu locken. Ohne Dutzende Miniaturantriebe made by Maxon nämlich wären alle drei bisherigen Mars-Missionen der amerikanischen Weltraumforscher nicht denkbar gewesen. Das profitable Business spult Maxon allerdings auf dem Heimatplaneten ab. Der Highflyer darf nach einer rund 30-prozentigen Umsatzsteigerung auf 226,8 Millionen Franken im Vorjahr fest mit weiteren kräftigen Erlösanstiegen im laufenden Jahr rechnen. Um diese Expansion anzukurbeln, sucht der Marktführer vom Mars derzeit auf Erden Entwicklungsingenieure.

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Otto Beisheim, ZG

2–3 Milliarden

Persönlicher Abschied aus der Zentralschweiz? «Dummes Zeug», kommentiert Metro-Handelsmillardär Otto Beisheim solche vermeintlichen News in einem Schweizer Handelsblatt. Wer derartige Spekulationen streut, dem empfiehlt der 81-jährige Patriarch «einen Arztbesuch». Natürlich verwirrt Beisheims Firmenimperium mit Dutzenden Beteiligungsgesellschaften und dem jeweiligen Namenszusatz Metro bisweilen. Wenn eine Tochtergesellschaft aus dem Imperium aus strategischen Gründen ihren Sitz von Baar ZG ins bündnerische Chur verlegt, zügelt der Patron jedoch nicht immer gleich mit. Geschweige denn, dass deshalb gleich der ganze Metro-Konzern, wie es in eben jenem Blatt hiess, «seine Aktivitäten aus dem Kanton abzog».

Gunter Sachs, BE

300–400 Millionen

Ein Traumhotel mit fünf Sternen – doch jahrelang durfte sich kein Gast im Schlosshotel in Velden am österreichischen Wörthersee zur Ruhe betten. Hausherr und Hobbyhotelier Gunter Sachs mochte keinem potenziellen Vielzahler zumuten, von Tausenden Leuten begafft zu werden. Als der Alt-Playboy aus dem Waadtland mit Hauptwohnsitz im Berner Oberland vor anderthalb Jahrzehnten das pompöse Anwesen erwarb, ahnte er nichts von der eigentümlichen Langzeitwirkung medialer Seifenopern. Jede Wiederholung der Fernsehserie «Ein Schloss am Wörthersee» mit dem längst verstorbenen Schmusesänger Roy Black («Ganz in Weiss») liess, besonders in Deutschland, Tausende Neugierige zu Bustouren an den Wörthersee aufbrechen. Und jedes Mal belagerten die Menschenmengen das 6,5 Hektar grosse Areal rund um das Schlosshotel. Für über 30 Millionen Franken hat Sachs sein (Alb-)Traumhotel abgestossen. Die österreichische Hypo Alpe-Adria-Bank wird die Herberge aufmöbeln und in den kommenden zwei Jahren angeblich rund 150 Millionen Franken investieren.

Barbara Lambrecht-Schadeberg, VD

600–700 Millionen

Auch wenn Deutschlands Biertrinker das eine oder andere Glas Gerstensaft weniger kippen: Die Wahlwaadtländerin Barbara Lambrecht-Schadeberg bleibt die ungekrönte Bierkönigin Deutschlands. Zu 50 Prozent gehört der Juristin die branchenführende Brauerei Krombacher. Und diese «Perle der Natur» (Originalton der Werbebotschaft) wächst, wenn auch leicht gebremst, weiter. Zusätzliche Verkäufe schafft die Bierfabrik mit Mischgetränken: Pils plus Zitronensprudel oder Cola. Exakt 33 000 Hektoliter mehr füllte Krombacher per 30. Juni im Vorjahresvergleich ab. Zum Jahresultimo winkt das vierte Rekordergebnis in Folge.

Peter May, ZH

200–300 Millionen

Noch als Kardinal Joseph Ratzinger schenkte der heutige Papst Benedikt XVI. dem Brauer Peter May von der Zürcher Goldküste 2003 profitabel ein: Schliesslich hatte er für dessen schwäbische Bierfabrik eine Lizenz des multinationalen Malteserordens vermittelt. Die von May gelenkte Stuttgarter Hofbräu überschwemmt die Welt seither zunehmend mit Malteser Weissbier. Zum Dank liess der 72-jährige Hofbräu-Vorstandschef kürzlich flüssige Dividende in den Vatikan karren: 24 000 Flaschen Malteser-Weissbier zur freien Verwendung durch den Heiligen Stuhl.

Sylvia und Ulrich Ströher, FR

1,5–2 Milliarden

Bares haben Sylvia und Ulrich Ströher im Überfluss seit dem milliardenschweren Verkauf ihres 25-prozentigen Aktienanteils am Haarpflegemulti Wella an den amerikanischen Konkurrenten Procter & Gamble. Umgerechnet gegen 75 Millionen Franken aus ihrem Safe sollen die Wahlschweizer gerade spendiert haben, um mit der Kunstsammlung des deutschen Bauunternehmers Hans Grothe gleich 600 Exponate für ihre eigene Sammlung zu hamstern. Die Ströhers hatten sich bislang auf das so genannte deutsche Informel konzentriert, eine nach 1945 aufgekommene gegenstandsfreie Malerei (und Plastik). Mit dem Grothe-Sammelsurium erwarben Sylvia und Ulrich Ströher ganze Werkblöcke von Sigmar Polke, Gerhard Richter, Anselm Kiefer, Markus Lüpertz und Georg Baselitz und horten mit derzeit insgesamt schätzungsweise 1500 Bildern und Skulpturen das grösste Depot deutscher Nachkriegskunst.

Sergio Mantegazza, TI

3–4 Milliarden

Um den Tourismus-Titanen aus dem Kanton Tessin beneidet augenscheinlich die gesamte (Reise-)Welt die Eidgenossenschaft. Grossbritanniens führende Sonntagszeitung «The Sunday Times» jedenfalls hat Sergio Mantegazza sogar vereinnahmt. Das Blatt an der Themse führt den 78-jährigen Gründer der Gruppe Cosmos & Globus aus Lugano als Neueinsteiger in ihrer «Rich List». Sergio Mantegazza, Betreiber der Ferienfluglinie Monarch, landete aus dem Stand auf Rang 19 – weit vor prominenten originalen Briten wie zum Beispiel der Queen. Die Reichen-Redaktion von der «Sunday Times» orientiert sich ausdrücklich an BILANZ und übernimmt die Einschätzung des familiären Vermögens zustimmend: «We agree.»