Für Claudia Comte waren Natur und die Spuren, die die Menschheit in ihr hinterlässt, schon Thema, lange bevor wir uns über Klimaerwärmung und Pandemie die Köpfe heissredeten.
Seit sie 2015, damals gerade 32 und bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, an der Liste Basel ausstellte, ist sie bekannt für Skulpturen aus Holz, Marmor und Bronze, die in schrulligen Formen und mit witzigen Namen augenzwinkernd auf die Kunst der Moderne, aber auch auf Comics anspielen.
Die Künstlerin, 1983 in Grancy VD geboren, ist mit Kettensäge und Schmirgelpapier zugange, hat aber auch Hightech-Methoden wie 3D-Scans und Fräsroboter im Einsatz.
Dass sie ihre Kunst als delirische Traumlandschaften inszeniert, hat ihr den Weg in prestigeträchtige Ausstellungshäuser und Kunstsammlungen geebnet.
Gespür für Materialien
Kommerzielle Höhepunkte markierten in den letzten Jahren Ausstellungen in den beiden angesagten Galerien Gladstone in New York und Brüssel und König in Berlin. Vorläufiger Kulminationspunkt ist die Soloausstellung, die soeben im Thyssen-Bornemisza Museo Nacional in Madrid eröffnet wurde (bis 22. August).
Noch sind die Preise vergleichsweise vernünftig. Kleinere Skulpturen kosten um 30'000 bis 40'000 Euro, doch Obacht: An Auktionen werden die Werke von Claudia Comte teilweise bereits höher gehandelt.
Die Kunstsammlung der Credit Suisse hat vor rund zehn Jahren ein dreiteiliges Skulpturenensemble aus Holz mit einer Wandmalerei angeschafft. «Comte hat ein einmaliges Gespür für den authentischen Charakter der Materialien», sagt André Rogger, Kurator der Sammlung. Die Banque Cantonale Vaudoise erwarb letztes Jahr eines ihrer grossformatigen «Jungle Paintings».