Urs Karli, kontinuierlicher Vorreiter der Luzerner Gastronomie und Hotellerie, hat wieder Lust auf Neues – zwei Jahre nach der viel beachteten Lancierung seines ultramodernen De-Luxe-Boutiquehotels The Hotel von Architekt Jean Nouvel. Auf dem Gelände seines Stammhauses, des «Astoria» (Architekt: Theo Hotz) an der Pilatusstrasse, will er alte Gebäudetrakte abreissen und erneut einen spektakulären Coup in der Schweizer Hotellerie landen.

Für das neue Hotelprojekt in zweistelliger Millionenhöhe konnte er das Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron gewinnen. Die Basler, bekannt nicht erst seit ihrem Wurf Tate Modern in London, haben zugesagt. «Bei der Zusammenarbeit mit Jean Nouvel habe ich gemerkt, dass mich ein Stararchitekt unter dem Strich nicht teurer zu stehen kommt als irgendein Architekt», sagt Urs Karli. Der Grund ist einfach: Sämtliche Handwerker und Lieferanten arbeiten zu niedrigeren Tarifen, weil sich ein Nouvel auf der Kundenliste gut macht.

Mit Herzog & de Meuron beweist Karli einmal mehr einen guten Riecher: Das Basler Architekturbüro hat zwar noch nie ein Hotel gebaut, aber im vergangenen Jahr für den amerikanischen Trendhotelier Ian Schrager («Royalton», «Paramount» und «Hudson» in New York, «Delano» in Miami, «Mondrian» in Los Angeles, «St. Martin’s Lane» und «Sanderson» in London, «Clift» in San Francisco) ein viertes Schrager-Hotel in New York entworfen. Allerdings ist dieses Projekt nach dem 11. September 2001 vorläufig auf Eis gelegt worden. Ein hotelspezifisches Lehrgeld von Herzog & de Meuron kann sich Karli also sparen. Sollte Karli in Luzern die laufenden Baubewilligungsverfahren erfolgreich abschliessen, könnte definitiv niemand mehr behaupten, dass in der einst legendären Innerschweizer Hotellerie nichts passiere.
Partner-Inhalte